Die Stadt Aalen führt derzeit eine umfangreiche Sicherheitsbefragung durch, die bis Ende Januar 2025 läuft. Bei dieser Umfrage wurden 15.000 zufällig ausgewählte Bürger ab 14 Jahren eingeladen, ihre Ansichten zur Sicherheit in der Stadt zu äußern. Die Teilnahme erfolgt mithilfe eines individuellen Codes, der den Befragten per Post zugeschickt wurde. Die Bürger haben die Möglichkeit, an der Befragung sowohl online als auch auf Papier teilzunehmen; die Bearbeitung dauert ungefähr 30 Minuten. Themen der Befragung sind die subjektive Sicherheit, persönliche Erfahrungen mit Kriminalität sowie die Dunkelfeldanalyse, die sich mit nicht gemeldeten Straftaten beschäftigt. Bisher haben rund 2.200 Menschen an dieser Umfrage teilgenommen, und die Teilnehmer können an einer Verlosung eines City-Star-Gutscheins teilnehmen. Schwäbische Post berichtet, dass die Befragung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) durchgeführt wird. Die Ergebnisse werden bis Mitte 2025 erwartet und sollen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der öffentlichen Sicherheit in Aalen liefern.
Die Erfassung von nicht gemeldeten Straftaten, auch als Dunkelfeld bekannt, ist ein zentraler Aspekt der Befragung. In jeder Gesellschaft gibt es Verbrechen, die niemals zur Anzeige gebracht werden. Gründe dafür sind unter anderem die Angst vor dem Täter, Scham oder Unsicherheit über den rechtlichen Status eines Vorfalls. Diese nicht erfassten Straftaten bilden ein erhebliches Forschungsgebiet, das durch representativen Umfragen analysiert wird. Aalen.de erläutert, dass die Dunkelfeldforschung darauf abzielt, ein besseres Verständnis für das Verbreitungsverhalten von Kriminalität in der Gesellschaft zu gewinnen.
Dunkelfeldforschung im Detail
Die Dunkelfeldforschung ist seit den 1970er Jahren ein Schwerpunkt des Bundeskriminalamts (BKA) und konzentriert sich auf das Gesamtaufkommen bestimmter Straftaten, einschließlich derer, die der Polizei nicht bekannt sind. Untersuchungen, die durch solche Befragungen durchgeführt werden, liefern wertvolle Informationen zu Straftaten, die nicht in der offiziellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) erfasst sind. BKA hebt hervor, dass die PKS nur registrierte Straftaten berücksichtigt, wodurch eine vollständige Sicht auf die Kriminalität in der Gesellschaft verloren geht.
Die Ergebnisse dieser Dunkelfelduntersuchungen sind von großer Bedeutung für die Ausgestaltung polizeilicher Maßnahmen. Sie ermöglichen einen effektiveren Einsatz von Ressourcen zur Reduzierung der Kriminalität und zum Schutz von Opfern. Zudem helfen sie, die Arten von Straftaten zu identifizieren, die im Dunkelfeld verbleiben und oft unentdeckt bleiben, was wiederum entscheidende Hinweise für die Arbeit der Ermittlungsbehörden liefert.
Die Teilnahme an der Sicherheitsbefragung in Aalen wird als wichtiger Schritt angesehen, um die Sicherheit der Bürger zu erhöhen und eine bessere Grundlage für zukünftige Maßnahmen zu schaffen. Rückfragen zur Umfrage können per E-Mail oder telefonisch an das Amt für Bürgerservice und öffentliche Ordnung gerichtet werden. Die Honorarkosten für die Durchführung der Befragung belaufen sich auf circa 25.000 Euro.