Am 6. Januar war die Stadthalle bis auf den letzten Platz gefüllt, als die SHW Bergkapelle Wasseralfingen ein mitreißendes Konzert präsentierte. Das Publikum benötigte sogar zusätzlichen Platz für drei Reihen, ein deutliches Zeichen für das hohe Interesse an der Veranstaltung. Günter Martin Korst dirigierte 75 Musikerinnen und Musiker, die ein breites Spektrum symphonischer Blasmusik darboten.
Der musikalische Auftakt des Konzerts begann mit der Ouvertüre „Marinarella“, die die Zuhörer sofort begeisterte. Es folgte die „Twin-Ports-Overture“, die als Hommage an den verstorbenen Musiker James Stellmarker gespielt wurde. Ein weiteres Highlight war der Choral „Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehre“, der im zarten pianissimo dargeboten wurde und die Zuhörer in eine besinnliche Stimmung versetzte.
Vielfältige Darbietungen
Ein Folksong über „Cerrickfergus“ wurde in der symphonischen Fassung von James L. Hosay aufgeführt, gefolgt von der „Jubilee-Overture“ von Philip Sparke, die als letzte Komposition vor der Pause gespielt wurde. Das Jugendorchester brillierte unterdessen mit der Komposition „Where the sun breaks rough the mist“ und interpretierte acht Titel von Taylor Swift, die bei den jüngeren Anwesenden hervorragend ankamen.
Der zweite Teil des Konzerts startete mit Philip Sparkes Marsch „Watch your step“. Hierbei wurde eine besondere Zusammenstellung von Filmmusik durch „The Quintessential Mancini“ von Jörg Murschinski zelebriert. Zu den Filmmusik-Hits zählten unvergessliche Melodien wie „Moon River“, „The Pink Panther“ sowie „Peter Gunn“. Ein absolutes Highlight war die Darbietung von Josef Zawinuls Jazzstück „Birdland“, das von 70 Musikerinnen und Musikern mit viel Enthusiasmus gespielt wurde.
Nach nahezu drei Stunden musikalischer Vielfalt endete das Konzert mit dem gemeinsamen Singen des „Glück-Auf-Lieds“, was die tolle Atmosphäre des Abends zusätzlich bereicherte. Alfons Hug, Tubist und Konzertsprecher, erinnerte in seinen Moderationen an die 180-jährige Tradition des „Dreikönigskonzerts“ der Bergkapelle. Interessierte Musiker sind eingeladen, mittwochs um 19.15 Uhr an den Proben teilzunehmen.
Komposition und Tradition
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Blasmusikkultur ist das „Diamond Concerto“, das vom Musikverein Mörschied in Deutschland in Auftrag gegeben wurde. Diese Komposition, die 2012 ihre Uraufführung im Stadttheater Idar-Oberstein erlebte, gilt als Höhepunkt der 30-jährigen Freundschaft zwischen dem Komponisten Philip Sparke und dem Euphonium-Solisten Steven Mead. Diese besondere Zusammenarbeit zeigt sich in der Musikalität und der tiefen Verbindung, die die beiden Künstler über viele CD-Projekte und Konzerte hinweg aufgebaut haben.
Das „Diamond Concerto“ besteht aus drei Sätzen, die nach berühmten Diamanten benannt sind: „EARTH STAR“ mit einem ernsten Charakter, „OCEAN DREAM“ mit einer langsamen Melodie und schließlich „BLUE HEART“, das im Bebop-Stil präsentiert wird und von Steven Mead angeregt wurde. Diese Konzeption zeigt die Vielfalt und den Reichtum der Blasmusik sowie deren kulturelle Bedeutung in der Region, die für ihre Edelsteinindustrie bekannt ist.
Blasmusik in Deutschland
Die Dokumentation, die kürzlich vom Institut für Musikpädagogische Forschung der Hochschule für Musik und Theater Hannover veröffentlicht wurde, beleuchtet umfassend das Blasmusikwesen in Deutschland. Unter der Leitung von Prof. Dr. Kemmelmeyer beschreibt die Publikation sowohl die professionelle Blasorchestermusik als auch das Laienmusizieren. Sie deckt die Blasmusikszene in Deutschland ab, einschließlich Organisationen, Wettbewerben und Workshops.
Ein Kapitel widmet sich den Originalkompositionen für Blasorchester, das für alle, die sich intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchten, ausführliche Literatur- und Quellenangaben bereithält. Interessierte können die Dokumentation direkt beim Institut für Musikpädagogische Forschung bestellen. Weitere Informationen zu entsprechenden Kontaktdaten finden sich in der Publikation.