Der Schwarzwald, bekannt als das größte zusammenhängende Mittelgebirge Deutschlands, zieht jährlich über acht Millionen Besucher an. Diese Region gilt als die wichtigste Tourismusdestination in Baden-Württemberg. Angesichts der stark wintertouristisch geprägten Vergangenheit sieht sich der Schwarzwaldtourismus jedoch wachsenden Herausforderungen gegenüber, darunter den Klimawandel. Während einer Diskussionsrunde im Liberty in Offenburg wurde intensiv über die Chancen und Perspektiven des Schwarzwaldtourismus diskutiert, wohin die Reise gehen soll und wie die Region auf die klimatischen Veränderungen reagieren kann. Laut badische-zeitung.de haben diese Veränderungen bereits zu schneefreien Zonen im Winter geführt.
Die Natur, insbesondere die Wälder, bilden das Rückgrat des Tourismus in dieser Region. Eine umfassende Analyse zeigt jedoch, dass alle Baumarten, darunter Buchen, Eichen und Fichten, unter den Folgen des Klimawandels leiden. Während im Landkreis Calw die Waldschäden im Vergleich zu anderen Gebieten eher gering ausfallen, zeigen wärmere und trockene Gäulandschaften deutlichere Schäden. Ein Waldzustandsbericht aus dem Jahr 2021 dokumentiert eine leichte Erholung durch kühlere, feuchtere Witterung, was jedoch keinen Grund zur Entwarnung liefert; besonders Buchen und Tannen sind in Gefahr. Diese Informationen stammen aus der Analyse von mein-schwarzwald.de.
Nachhaltigkeit als Schlüssel
Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, betont Landrat Frank Scherer die Bedeutung eines nachhaltigen Tourismus als wichtigen Faktor für den Umwelt- und Klimaschutz im Schwarzwald. Die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) hat Richtlinien erstellt, die sowohl private als auch politische Entscheidungsträger ansprechen. Mit dem Ziel, nachhaltige Angebote kontinuierlich zu verbessern, arbeitet die STG eng mit regionalen Akteuren zusammen. Immer mehr Regionen im Schwarzwald erhalten das TourCert-Siegel für nachhaltigen Tourismus, das auf innovative Angebote und ein gutes Umweltmanagement hinweist. Laut schwarzwald-tourismus.info stehen zahlreiche geführte Touren und Programme zur Verfügung, die Gäste und Einheimische für den Naturschutz sensibilisieren.
Die Region hat auch vielfältige Möglichkeiten für Touristen, aktiv zur Naturpflege beizutragen. Es gibt bereits viele Aktionen von Kommunen, Vereinen und Schulen, bei denen sich Gruppen an Baumpflanzungen beteiligen können. Diese Baumpflanzungsprojekte erfordern jedoch intensive Vorbereitung und das richtige Know-how. Zudem werden zunehmend Mischbaumarten gefördert, um die Stabilität der Wälder zu erhöhen und die ökologische Vielfalt zu sichern.
Innovative Projekte und Angebote
Zahlreiche Initiativen erweitern das touristische Angebot im Schwarzwald. Projekte wie „Trekking Schwarzwald“ ermöglichen das Zelten in der Natur und beleben das Outdoor-Erlebnis für Besucher. Zudem fördert die STG die Nutzung erneuerbarer Energien in Tourismusbetrieben, darunter Solar- und Biogasprojekte, um die Region umweltfreundlicher zu gestalten.
Die KONUS-Gästekarte ermöglicht es Urlaubern, den öffentlichen Nahverkehr kostenlos zu nutzen und fördert die Anreise mit der Bahn. Ein weiteres Plus ist die umfassende Barrierefreiheit, die durch das Zertifizierungssystem „Reisen für Alle“ vorangetrieben wird. Diese Maßnahmen bündeln sich in einem klaren Ziel: den Schwarzwald als nachhaltiges Reiseziel zu positionieren, das sowohl den Bedürfnissen der Gäste als auch dem Schutz der Natur gerecht wird.