Ein erschütternder Fall von Geiselnahme und Vergewaltigung beschäftigt derzeit die Gerichte. Ein 23-jähriger Landwirt wurde vom Landgericht Offenburg zu einer Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren verurteilt, nachdem er eine 18-jährige Studentin aus Berlin entführt und in einem Schwarzwaldort festgehalten hatte. Der Fall spielt sich zwischen dem 7. und 9. Februar ab, als der Angeklagte die junge Frau unter Androhung einer Schreckschusswaffe fesselte und zwingt, mit ihm in seine Wohnung zu kommen. Wie bnn.de berichtete, wurde das Urteil nach 19 Verhandlungstagen gefällt, bei denen zahlreiche Zeugen und Sachverständige gehört wurden.
Revisionsantrag eingereicht
Trotz der klaren Beweislage, die laut Richter Matthias Eckelt auf eine hohe kriminelle Energie des Angeklagten hinweist, hat die Verteidigung Revision eingelegt. Die Richter erachteten die Aussagen der Geschädigten als glaubwürdig, insbesondere wenn man die Umstände der Entführung betrachtet. Die Verteidigung stellte einen Freispruch in Aussicht, während die Staatsanwaltschaft eine hohe Strafe gefordert hatte. Das Gericht sah jedoch klar, dass der Angeklagte in zwei Fällen den Tatbestand der Vergewaltigung erfüllt hatte, während die Studentin in permanenter Angst um ihr Leben war und sogar mit Selbstmorddrohungen bedroht wurde, so zvw.de.
Die Taten wurden als geplant und mit erheblichem psychologischen Druck ausgeführt dargestellt. So hatte der Angeklagte sogar Videos seiner vorherigen Beziehungen verwendet, um das Opfer zu erpressen. Die Gesamtumstände und das gefundene Beweismaterial führten zu dem Urteil, das nun vom Bundesgerichtshof überprüft werden muss, während der Angeklagte in Untersuchungshaft bleibt.