Am 16. Januar 2025 startet die Mannheimer Schule eine Veranstaltungsreihe zur Bundestagswahl, die am 23. Februar 2025 stattfindet. Diese Reihe wird in der Mannheimer Sternwarte abgehalten und verfolgt das Ziel, evidenzbasierte Analysen zur Wahl zu präsentieren. Es wird eine interessante Metapher verwendet, die zwischen Astrologie und Astronomie unterscheidet, um den evidenzbasierten Gegensatz zur „Politologie“ aufzuzeigen. Geplant sind Vorträge zu den Themen Wählereinstellungen, Wahlverhalten, Parteienwettbewerb, Koalitionsbildung sowie wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte.
Das Programm dieser Veranstaltungsreihe umfasst eine Vielzahl hochkarätiger Referenten, die ihre Analysen und Erkenntnisse zu relevanten Themen präsentieren werden. Den Auftakt macht am 4. Februar Professor Dr. Marc Debus mit seinem Thema „Parteienwettbewerb und Koalitionsbildung nach der Bundestagswahl“. Er wird die programmatischen Profile der Parteien sowie potenzielle Koalitionsoptionen beleuchten. Professor Dr. Marc Helbling wird dazu einen Kommentar zur gesellschaftlichen Migrationsdimension abgeben.
Wahlkampfthemen und Meinungsfreiheit
Eine weitere Session wird von Professor Dr. Richard Traunmüller am 11. Februar geleitet, der sich mit dem Thema „Wahlkampfthema Meinungsfreiheit: Können die Bürger noch sagen, was sie wollen?“ beschäftigt. Hierbei wird die Meinungsfreiheit aus der Perspektive der Wählerinnen und Wähler analysiert, unterstützt durch Daten des German Internet Panels. Professor Dr. Gesang wird die democratietheoretischen Grundlagen in diesem Kontext kommentieren.
Am 18. Februar wird Professor PhD Thomas Gschwend einen Vortrag mit dem Titel „Keine Kristallkugel! Die wissenschaftlichen Prognosen zur Bundestagswahl 2025“ halten. Er wird Wahlprognosen und ein Prognosemodell vorstellen, das auf der Plattform Zweitstimme.org basiert. Professor Dr. Wqessler wird die kommunikativen Implikationen beleuchten, die sich aus diesen Prognosen ergeben.
Wählerorientierung und Wahlverhalten
Am letzten Termin dieser Reihe wird Dr. Anna Kurella am 25. Februar die Wählerorientierung untersuchen. Ihr Thema lautet „Inhalte vs. Personen: Wie orientieren sich WählerInnen bei Bundestagswahlen?“. Hierbei vergleicht sie die Themen der aktuellen Bundestagswahl mit früheren Wahlen und analysiert den Einfluss von Personen, basierend auf Daten der German Election Study. Professor Dr. Friedrich Heinemann wird die wirtschaftliche Dimension in diesem Zusammenhang kommentieren.
Zusätzlich zu diesen Veranstaltungen gibt es aktuelle Umfragen, die ein Bild von der politischen Stimmung in Deutschland zeichnen. Eine Umfrage von Forsa aus dem Zeitraum vom 24. bis 30. September 2024 zeigt, dass 47 % der Befragten nicht wissen, wen sie direkt zum Bundeskanzler wählen würden, während der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz 27 % und der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz 26 % der Stimmen auf sich vereinen können. Diese Umfrage basiert auf 2.500 Befragten und weist eine Fehlergrenze von ± 2,5 Prozentpunkten auf.
Ein weiterer Umfragezeitraum von Forsa, dieser aus der Zeit vom 20. bis 26. August 2024, verdeutlicht, dass 50 % der Befragten „keiner/weiß nicht“ angegeben haben, während Olaf Scholz und Friedrich Merz jeweils 25 % der Stimmen erhielten. In einer Umfrage des INSA, durchgeführt im Juli 2024, wurde Markus Söder als Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht; hier erzielte er 37 % der Stimmen, während 30 % keine Entscheidung getroffen hatten.
Solche Umfragen sind jedoch wichtig zu betrachten: Sie spiegeln die aktuelle politische Stimmung wider und sind keine verlässlichen Prognosen für das tatsächliche Wahlergebnis. Das statistische Fehlerniveau bei Umfragen liegt in der Regel zwischen 1 und 3 Prozentpunkten. Bei der letzten Bundestagswahl im September 2021 betrug die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute 1,03 Prozentpunkte, wodurch die maximale Abweichung bei 3,2 Prozentpunkten lag.
Im Kontext all dieser Informationen und der bevorstehenden Wahl wird deutlich, dass persönliche sowie programmatische Aspekte bei den Wählern eine relevante Rolle spielen und das Wetter der politischen Landschaft in Deutschland weiterhin dynamisch bleibt.