Die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) wird zunehmend als ernstzunehmendes Problem wahrgenommen. In den letzten Jahren hat sich die Mücke nicht nur in subtropischen und tropischen Gebieten, sondern auch in Mitteleuropa und spezifisch in Deutschland, verbreitet. Um dem entgegenzuwirken, haben verschiedene Stellen in der Region Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention festgelegt. Bietigheimer Zeitung berichtet, dass die Bevölkerung aktiv bestimmte Schritte unternehmen kann, um die Brutstätten dieser Mücken zu minimieren.
Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören regelmäßige Kontrollen und der Austausch von Wasser in Vogeltränken und Blumenuntersetzern alle 8 bis 10 Tage. Das Lagern von Gießkanne und Kinderspielzeug sollte so erfolgen, dass Wasseransammlungen verhindert werden. Verstopfte Regenrinnen sind ebenfalls problematisch und sollten gereinigt werden. Zudem wird geraten, Regentonnen mit Fliegengittern abzudecken. Um Tigermückenlarven effektiv zu bekämpfen, können Blumenuntersetzer zudem mit Sand gefüllt werden.
BTI als biologische Bekämpfungsmethode
In Fällen, in denen Brutstätten nicht entfernt werden können, ist die Behandlung mit BTI (Bacillus thuringiensis israelensis) eine empfohlene Maßnahme. BTI ist ein biologisch abbaubares Eiweißpräparat, das gezielt gegen Mückenlarven wirkt. Bund Naturschutz beschreibt, dass BTI unbedenklich für Menschen und andere Tiere ist und sogar von der WHO empfohlen wird, um in Trinkwasser gemischt zu werden. Studien zeigen, dass BTI nicht nur Stechmückenlarven, sondern auch Zuckmückenlarven signifikant schädigt, was im umfassenden Netzwerk der Nahrungskette negativ beeinflussen kann.
Obwohl die Anwendung von BTI in vielen Regionen als effektiv gilt, betonen Umweltschützer, dass eine flächendeckende Bekämpfung von Stechmücken, auch in Naturschutzgebieten, mehrheitlich den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Diese Herangehensweise könnte das wichtige Gleichgewicht in naturnahen Lebensgemeinschaften gefährden, da die negativen Auswirkungen auf andere Insektenarten und Amphibien nicht vernachlässigt werden dürfen. Insbesondere das bereits seit 1997 eingesetzte BTI am Chiemsee zeigt keine nachweisbare Reduktion der Mückenbestände, was ernsthaft in Frage stellt, ob der Prozess umfassend ökologisch vertretbar ist.
Gesundheitliche Risiken und rechtliche Rahmenbedingungen
Die Asiatische Tigermücke kann Viren wie das West-Nil-Virus auf den Menschen übertragen, obwohl laut dem Umweltbundesamt bisher keine autochthonen Krankheitsfälle in Bayern aufgetreten sind. Seit 2019 gibt es jedoch mehrere Fälle, in denen heimische Stechmücken Viren übertragen haben. Die Bekämpfung von Mücken mittels Biozidprodukten in der EU unterliegt strengen Zulassungsverfahren, um Sicherheit für Mensch und Umwelt zu gewährleisten.
Für die Bevölkerung ist es wichtig, informiert zu bleiben und Fragen zur Asiatischen Tigermücke direkt an Dr. Volker Middel zu richten. Er steht unter der E-Mail-Adresse Volker.Dr.Middel@landkreis-ludwigsburg.de und telefonisch unter (07141) 14 44 32 17 zur Verfügung, um für Aufklärung und Unterstützung in der Tigermückenbekämpfung zu sorgen.