Die Beamtenhochschule Ludwigsburg steht vor einer wichtigen Herausforderung, da sie einen neuen Kanzler sucht. Der amtierende Verwaltungschef, Dr. Henrik Becker, scheiterte im Juni 2024 bei seiner Wiederwahl. Dies geschah in einem Verfahren, das mehrere Wahlgänge umfasste, in denen Becker nicht die erforderliche Mehrheit erzielen konnte. Die Hochschulgremien sind nun gefordert, über die Nachfolge zu entscheiden, und das Ergebnis der Wahl soll zeitnah bekannt gegeben werden. Drei Kandidaten, die höchstmögliche Anzahl für diese Position, bewerben sich um das Amt, was zusätzlich die Spannung erhöht.
Dr. Henrik Becker ist seit Januar 2019 Kanzler der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg. Zuvor war er in verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem im Wissenschaftsmanagement sowie in der öffentlichen Verwaltung. Sein persönlicher Werdegang umfasst ein Abitur in Karlsruhe und ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg, das er 1998 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen abschloss. Danach folgte ein juristisches Referendariat am Landgericht Karlsruhe sowie ein Ergänzungsstudium an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer, bevor er 2000 das Zweite Juristische Staatsexamen ablegte.
Berufliche Stationen
Nach seinem zweiten Staatsexamen arbeitete Becker zunächst als Rechtsanwalt. Im Jahr 2007 nahm er eine Position im öffentlichen Dienst an und wurde Prokurist sowie Bereichsleiter für Verwaltung und Finanzen bei der Kultur- und Veranstaltungs GmbH in Worms. Auch als Justiziar und Prokurist der Nibelungenfestspiele gGmbH der Stadt Worms war er tätig. Später übernahm er die Position des kaufmännischen Direktors am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund, wo er für die Verwaltung des Instituts zuständig war.
Sein Engagement im Bereich Gesundheit und Forschung zeigt sich auch in seiner Wahl zum Administrativen Vorstand der NAKO-Gesundheitsstudie, einem großen Forschungsprojekt mit einem Budget von 256 Millionen Euro. Zudem promovierte Becker im September 2019 an der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen. Seit Juli 2022 bekleidet er die Rolle des stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandsvorstands des Promotionsverbands der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg.
Bedeutung der Hochschulverwaltung
Die Situation an der Beamtenhochschule Ludwigsburg wirft ein Licht auf die allgemeine Relevanz von Hochschulverwaltungen in Deutschland. Hochschulmanagement ist nicht nur für die effektive Verwaltung der Institute wichtig, sondern auch entscheidend für die Ausrichtung der akademischen Institutionen auf die Herausforderungen der Zukunft. So haben beispielsweise vier süddeutsche Universitäten 2004-2005 ein Verwaltungsbenchmarking durchgeführt, um den Ressourcenbedarf der Verwaltung zu objektivieren. Ziel solcher Maßnahmen ist es, die Organisation innerhalb der Hochschulen zu optimieren und den digitalen Wandel aktiv zu gestalten.
Umso wichtiger ist es, dass die nächste Wahl zum Kanzler bedacht angegangen wird, um die richtigen Weichenstellungen für die Hochschule zu treffen. Die Wahl der neuen Führungspersönlichkeit könnte entscheidend für die zukünftige Entwicklung der Beamtenhochschule Ludwigsburg sein.
