Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat einen alarmierenden Zustand erreicht, in dem mehr als 2,1 Millionen Menschen eingesperrt, bombardiert und ausgehungert sind. UN-Organisationen fordern umgehendes internationales Handeln, um die kritische Situation zu adressieren. Sie ergänzen, dass es seit über einem Monat keine kommerziellen oder humanitären Lieferungen in die Region gegeben hat, was auf die anhaltende israelische Blockade zurückzuführen ist. Zu den Unterzeichnern einer entsprechenden Erklärung zählen prominente Chefs mehrerer UN-Agenturen, darunter das Welternährungsprogramm (WFP), UNICEF und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) LKZ.
In der ersten Woche nach dem Zusammenbruch einer vorübergehenden Feuerpause wurden über 1.000 Kinder getötet oder verletzt, was die höchste Zahl in einer Woche seit Beginn des Konflikts darstellt. Das Gesundheitswesen im Gazastreifen ist nur noch teilweise funktionsfähig, steht kurz vor dem Kollaps und leidet unter einem akuten Mangel an medizinischen und chirurgischen Hilfsmitteln. Neue israelische Evakuierungsanordnungen haben Hunderttausende zur Flucht gezwungen; viele sind dabei in gefährlicher Unsicherheit gefangen Tagesspiegel.
Fehlende Humanitäre Hilfe
Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte, dass es im aktuellen Krieg gegen die Hamas keine humanitäre Feuerpause geben wird. Der Rafah-Grenzübergang zu Ägypten, der für wichtige Hilfslieferungen eine essenzielle Rolle spielt, bleibt weiterhin geschlossen. Trotz intensiver diplomatischer Gespräche, auch von US-Außenminister Antony Blinken, die sich um die Gewährleistung humanitärer Hilfe und sicheren Geleit für amerikanische Staatsbürger bemühen, gibt es bisher keine Bewegung in dieser Richtung. Das WFP hat in der Nähe des Gazastreifens Vorräte bereitgestellt, sieht jedoch die Schließung des Grenzübergangs aufgrund der Sicherheitslage in der Grenzregion skeptisch Oxfam.
In den letzten zweieinhalb Monaten konnten lediglich 34 Lastwagen mit Nahrungsmitteln und Wasser nach Nord-Gaza einfahren, von denen nur 12 tatsächlich Hilfsgüter verteilten. Weitreichende Verzögerungen und systematische Behinderungen seitens des israelischen Militärs haben die Verteilung stark beeinträchtigt. Ein Hilfskonvoi wurde an einem Kontrollpunkt in Jabalia aufgehalten und konnte erst später an einem Militärkontrollpunkt wieder freigegeben werden. In einer dramatischen Wendung mussten Hilfsgüter in einer militärischen Zone abgeladen werden, die für Zivilisten unzugänglich ist LKZ.
Die Dringlichkeit der Lage
Die internationale Gemeinschaft wird eindringlich aufgefordert, diplomatische und wirtschaftliche Maßnahmen zu ergreifen, um das Leid der Zivilisten im Gazastreifen zu mindern. Laut OCHA befinden sich immer noch schätzungsweise 65.000 bis 75.000 Menschen im nördlichen Gaza, während Berichte über massenhaft eingeschlossene Menschen ohne Zugang zu Nahrungsmitteln und Wasser weiter zunehmen. Die meisten Grenzübergänge sind fast funktionsunfähig; nur der Übergang Erez West funktioniert durchgängig Oxfam.
Mit der Sorge, dass die Lebensbedingungen weiterhin katastrophal bleiben, bleibt die Frage offen, wann es zu einem Ende der Blockaden und zu einem gezielten internationalen Hilfseinsatz kommen wird. Der Kreislauf von Gewalt und Not ist bereits seit zu langer Zeit im Gange und erfordert sofortige Aufmerksamkeit. Der menschliche Preis dieser Krise ist nicht mehr tragbar.