Am 17. März 2025 hat der Gemeinderat der Stadt Heilbronn eine bedeutende Entscheidung getroffen: Die Einführung einer Katzenschutzverordnung. Diese Verordnung hat das Ziel, das Leben freilebender Katzen in der Stadt zu verbessern, nachdem in den letzten Jahren ein besorgniserregender Anstieg der Population festgestellt wurde. Schwäbische Post berichtet, dass die unkontrollierte Zunahme freilebender Katzen nicht nur zu Hunger und Krankheiten geführt hat, sondern auch zu einem erhöhten Parasitendruck bei diesen Tieren.
Eine umfassende Studie, die zwischen 2021 und 2023 durchgeführt wurde, ergab alarmierende Zahlen: Jede fünfte streunende Katze in Heilbronn leidet unter erheblichen gesundheitlichen Problemen. Diese Erkenntnisse haben die Stadtverwaltung dazu veranlasst, Schritt zu halten und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Neue Regelungen für Katzenhalter
Die Katzenschutzverordnung sieht unter anderem eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen vor. Diese Maßnahme soll die unkontrollierte Fortpflanzung eindämmen. Darüber hinaus müssen alle Katzen künftig durch Mikrochip oder Ohrtätowierung gekennzeichnet und in einem Haustierregister, wie TASSO e.V. oder FINDEFIX, vermerkt werden. Katzenhalter haben bis September 2025 Zeit, um die neuen Vorschriften umzusetzen.
Steht ein Halter mit den Auflagen in Konflikt, hat die Stadt das Recht, freilaufende Katzen einzufangen. Die Kosten für die Kastration und Registrierung trägt in solchen Fällen der Halter. Dies soll sicherstellen, dass die Katzen nach dem Eingriff wieder in ihr vertrautes Revier zurückgelassen werden können, um dort weiterhin zu leben.
Finanzielle Unterstützung für Kastrationen
Um Katzenhaltern unter die Arme zu greifen, bietet die Stadt Heilbronn finanzielle Zuschüsse an. Halter, die Sozialleistungen beziehen, können 100 Euro für weibliche und 50 Euro für männliche Katzen beantragen. Diese Maßnahme soll die Akzeptanz der neuen Regelungen fördern und sicherstellen, dass finanzielle Aspekte nicht als Hindernis für die Tiergesundheit angesehen werden.
Die Stadt wird die Umsetzung der Verordnung gemeinsam mit dem Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung e.V. unterstützen. Dieses Zusammenwirken soll die Effektivität der Maßnahmen erhöhen und den Tieren zu einem besseren Leben verhelfen. Weitere Informationen zur Antragstellung für den Kastrationszuschuss sind auf der Website der Stadt Heilbronn verfügbar, wie Heilbronn.de berichtet.
Die Kastration selbst ist ein Routineeingriff für Tierärzte und erfolgt unter Narkose. Die Durchführung ist in der Regel komplikationsfrei. Der empfohlene Kastrationszeitpunkt liegt zwischen vier und sechs Monaten, wobei die Kosten für den Eingriff üblicherweise zwischen 150 und 250 Euro liegen. Tierschutzbund hebt die Vorteile der Kastration hervor, zu denen unter anderem die Verhinderung unerwünschter Fortpflanzung und die Verringerung von Verletzungen bei Katzen durch Revierkämpfe zählen.
Mit der Implementierung dieser Verordnung möchte Heilbronn nicht nur die Katzengesundheit fördern, sondern auch ein Zeichen für ein verantwortungsvolles Miteinander von Mensch und Tier setzen.