Am 3. März 2025 steht Borussia Mönchengladbach an einem Wendepunkt. Der Verein hat die Möglichkeit, sich für einen der drei Europapokalwettbewerbe zu qualifizieren, nachdem er auf Platz 8 der Bundesliga mit 37 Punkten rangiert. Nur ein Punkt trennt die Gladbacher von den geforderten Positionsplätzen in den oberen Sechsen der Tabelle. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, bedenkt man, dass das ursprünglich angestrebte Ziel ein einstelliger Tabellenplatz war, nachdem die vorherige Saison auf dem 14. Platz endete.
Die Situation in der Bundesliga ist angespannt. RB Leipzig, mit nur einem Sieg in den letzten acht Spielen, ist auf Platz 6 abgerutscht. Platz 9 belegt der VfB Stuttgart mit 36 Punkten, während Borussia Dortmund mit 35 Punkten auf Platz 10 steht. Um die Europapokalplätze zu erreichen, ist Borussia Mönchengladbach jedoch auf Verstärkungen angewiesen.
Verstärkungsbedarf in mehreren Bereichen
Die Gladbacher benötigen dringend Verbesserungen in vier zentralen Bereichen. Besonders die Offensive ist betroffen: Ein Stellvertreter für Torjäger Tim Kleindienst ist erforderlich, der in dieser Saison bereits 14 Tore in 24 Spielen erzielt hat. In den letzten Monaten haben Alassane Pléa und Robin Hack weniger Torgefahr ausgestrahlt, während Tomáš Čvančara in 477 Minuten nur ein Saisontor erzielt hat. Seine weitere Entwicklung verläuft nicht nach Plan.
Zusätzlich fehlt es Gladbach an Flügel-Power. Die Geschwindigkeit von Kevin Stöger ist ein Defizit, weshalb Noah Pesch als perspektivischer Konkurrent gilt. Pesch hat in der U23 17 Tore in 23 Einsätzen erzielt und könnte eine wertvolle Option darstellen. Gerüchte über Interesse an Spielern wie Rubén Vargas, Jan-Niklas Beste und Arnaud Nordin verdeutlichen den Handlungsbedarf im Kader.
Defensivstrategien und Spielerwechsel
In der Außenverteidigung besteht ebenfalls Handlungsbedarf. Joe Scally ist als Stammspieler gesetzt, doch Stefan Lainer hat in letzter Zeit wenig Spielzeit erhalten. Lainer hat im Wintertransferfenster seinen Wunsch nach einem Wechsel geäußert. Daher könnte Gladbach im Sommer einen neuen Konkurrenten für Scally verpflichten müssen. Zudem könnten die Abgänge von Spielern wie Ko Itakura und Nico Elvedi neue Neuzugänge erforderlich machen.
Die Frage der Finanzierung für Neuverpflichtungen steht ebenfalls im Raum. Borussia Mönchengladbach muss entscheiden, wie viel Geld bereitgestellt werden kann, um die notwendige Verstärkung für die Mannschaft zu sichern und die Ambitionen auf Europa zu wahren.
Starke Leistung trotz häufiger Ausfälle
Die Mannschaft bleibt trotz häufiger Ausfälle von Stammspielern in der oberen Tabellenhälfte stabil. Ein breiter Kader ist von zentraler Bedeutung, um die Träume von Europa lebendig zu halten. Jonas Omlin spielte zuletzt eine Schlüsselrolle, indem er in der Nachspielzeit gegen Union Berlin eine gefährliche Flanke erfolgreich abwehrte und somit den Ausgleich verhinderte. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus bezeichnete Omlins Aktion als „Big Save“, während Trainer Gerardo Seoane die Qualität von Omlin bei Flanken und in der Torverteidigung lobte.
Die Bundesliga hat sich in diesem Jahr fünf Champions-League-Startplätze gesichert, was bedeutet, dass der Meister, die Plätze zwei bis vier sowie ein zusätzlicher Platz für starke internationale Auftritte direkte Qualifikationen erhalten. Die Anforderungen für einen Platz in der Europa League sind klar: Der Sieger des DFB-Pokals sowie der Fünfte der Bundesliga nehmen teil. Der Sechste findet sich in der Play-off-Runde zur Conference League wieder, was für Borussia Mönchengladbach ein wichtiges Ziel ist.
Mit strategischen Entscheidungen und den richtigen Verpflichtungen könnte Gladbach nicht nur in der Bundesliga überzeugen, sondern auch auf der europäischen Bühne auftrumpfen.