Die Q.BIG 3D GmbH, ein aufstrebendes Technologieunternehmen mit Sitz in Backnang, hat am 31. Januar 2025 Insolvenz angemeldet. Dies berichtet Merkur. Spezialisiert auf großformatige 3D-Druckanlagen hat das Unternehmen Kunden aus verschiedenen Branchen, darunter Maschinenbau und die Automobilindustrie. Die Insolvenz wurde beim Amtsgericht Ludwigsburg in Baden-Württemberg beantragt, und der Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt.
Gegründet im Jahr 2019, hat Q.BIG 3D bereits mehrere Innovationspreise für seine bahnbrechende Technologie erhalten. Zu den namhaften Kunden zählen unter anderem die Voith AG sowie die Zeiss-Gruppe. Trotz des Ausbleibens einer finanziellen Stabilisierung hatte das Unternehmen ehrgeizige Pläne für eine internationale Expansion, insbesondere in den US-Markt, im Visier.
Ursachen der Insolvenz
Die Insolvenz ist auf erhebliche „Liquiditätsschwierigkeiten“ zurückzuführen, die durch die Insolvenz eines Gesellschafters ausgelöst wurden. Diese Situation wurde durch hohe Investitionen zur internationalen Aufstellung verschärft, die letztlich zu einem finanziellen Engpass führten, wie Schwäbische Post ergänzt. Insbesondere Verhandlungen über strategische Partnerschaften wurden wegen dieser Entwicklung nicht zum Abschluss gebracht, wobei spekuliert wird, dass die Manz AG, die 2021 als Gesellschafter eintrat, betroffen sein könnte.
Trotz der angespannten Situation sind etwa 20 Mitarbeiter für die nächsten drei Monate durch Insolvenzgeld abgesichert. Geschäftsführer Dennis Herrmann äußerte sich optimistisch und sieht weiterhin Potenzial für zukünftige Partner und Investoren, um die globale Expansion voranzutreiben.
Ausblick und Unterstützung
Die Insolvenzverwalter des Unternehmens haben die Suche nach einem „finanzstarken Investor“ eingeleitet. Die Gespräche mit potenziellen Investoren sollen fortgeführt werden, um die innovationsstarke Technologie von Q.BIG 3D, die sich von herkömmlichen 3D-Druckverfahren unterscheidet, weiter voranzutreiben. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung und den Vertrieb industrieller 3D-Drucker für große Bauteile spezialisiert, die unter anderem für Prototypen und kleine Serien verwendet werden.
Die gegenwärtige Situation von Q.BIG 3D spiegelt einen breiteren Trend in der Wirtschaft wider. Laut IFM Bonn ist die Insolvenzgefahr in verschiedenen Wirtschaftssektoren unterschiedlich ausgeprägt, wobei zunehmend Unternehmen im Gesundheitswesen und im Verkehrssektor von finanziellen Schwierigkeiten betroffen sind. Die Herausforderungen, vor denen Q.BIG 3D steht, stehen somit nicht isoliert, sondern sind Teil eines komplexen wirtschaftlichen Umfelds.