Die Spargelsaison hat in Baden-Württemberg begonnen, und die ersten Ernten sind im Raum Heidelberg, Karlsruhe, Bruchsal und Freiburg verfügbar. Verbraucher können nun frischen Spargel genießen, wobei die Mengen aktuell noch gering sind. Die reguläre Erntemenge wird jedoch in der nächsten oder übernächsten Woche erwartet. Jörg Schreiber vom Spargel- und Beerenhof in Waghäusel, der auf 40 Hektar Spargel anbaut, berichtet von optimalen Wachstumsbedingungen, da die Erdtemperatur derzeit bei 15 Grad liegt, während die idealen Bedingungen bei 18 Grad Celsius liegen. Das Wachstum wird in der Region unterstützt durch Folien, Tunneln und teilweise beheizte Felder.
Spargel benötigt für sein Gedeihen sandige, leichte Böden und sonnige Standorte. Diese Faktoren tragen entscheidend zur Qualität des geernteten Gemüses bei. Hochwertige Spargelstangen zeichnen sich durch eine Länge von über 20 cm sowie rein weißen, geschlossenen Köpfen aus. Jörg Schreiber hebt hervor, dass der Geschmack des Spargels als aromatisch und süßlich erwartet wird, und eine bessere Ernte als im Vorjahr prognostiziert wird. Gleichzeitig gibt es einige Herausforderungen: Der Spargelanbau in Baden-Württemberg hat in den letzten Jahren abgenommen, was sich in einem Rückgang der Anbauflächen und Betriebe äußert, wobei die letzten Daten 216 Betriebe und eine Ernte von 8.594,5 Tonnen verzeichnen.
Preise und Marktbedingungen
Die Preise für Spargel variieren stark. In Baden-Württemberg werden momentan Preise von 8 Euro pro Kilo für Suppenspargel bis zu 20 Euro für die beste Qualität angegeben. Laut dem Marktanalysten Michael Koch wird der Preis zu Saisonbeginn bei etwa 20 Euro pro Kilo liegen. Der Preis hängt stark von den Wetterbedingungen ab, und Verbraucher sollten idealerweise frischen Spargel schnell verzehren. Die Lagerung sollte bei etwa 2 Grad erfolgen, jedoch nicht im Tiefkühlfach, um die Qualität zu erhalten.
Im Vergleich dazu berichtete der Landwirt Heiner Lövenich in Düren, dass er Spargel bis zu 17 Euro pro Kilogramm verkauft, während andere Preise in Deutschland sogar bis zu 21 Euro pro Kilogramm reichen. Dieser Preisanstieg ist auf gestiegene Produktionskosten zurückzuführen, insbesondere durch höhere Löhne für Erntehelfer, die seit Oktober 2022 auf 12 Euro pro Stunde erhöht wurden. Es wird sogar festgestellt, dass die Löhne für Erntehelfer um 20 Prozent gestiegen sind, was nicht nur die Gewinnmargen der Betriebe belastet, sondern auch zu einem Rückgang der Betriebe seit der Einführung des Mindestlohns geführt hat.
Rückgang der Betriebe und Verbrauchergewohnheiten
Der Rückgang der Spargelanbauflächen wird durch die steigenden Lohnkosten verursacht, die durch Mindestlohnerhöhungen bedingt sind. Seit 2015 hat fast ein Drittel der Betriebe ihre Tätigkeit eingestellt. Der Anteil an grünem Spargel wird auf 10 bis 15 Prozent geschätzt, wobei der größte Teil des in Deutschland verkauften Spargels aus heimischem Anbau stammt. Der Durchschnittliche Spargelverbrauch in Deutschland betrug 2022 mit 1,4 Kilogramm pro Kopf einen Rückgang von 1,7 Kilogramm im Zeitraum von 2017 bis 2020.
Die Spargelsaison endet traditionell am 24. Juni, und während die Verbraucher bereit sind, höhere Preise zu zahlen, um frischen Spargel zu genießen, hat ein Landwirt betont, dass die Konkurrenz aus dem Ausland, etwa italienischer Spargel, zu günstigeren Preisen angeboten wird.
Insgesamt zeichnet sich für diese Saison ein spannendes Bild ab, das sowohl hohe Qualität als auch Herausforderungen im produzierenden Sektor in den Vordergrund rückt. Die Verbraucher sollten darauf achtgeben, beim Kauf von Spargel auf optimale Frische zu achten, um den vollen Genuss dieses beliebten Frühlingsgemüses auszukosten.
