Eine bemerkenswerte Geschichte aus der medizinischen Forschung sorgt für Aufsehen: Die kroatische Virologin Dr. Beata Halassy hat ihre eigene Brustkrebserkrankung erfolgreich mit selbst gezüchteten Viren behandelt. Halassy, die bereits 2020 mit Brustkrebs im Stadium 3 diagnostiziert wurde, injizierte über einen Zeitraum von zwei Monaten diese Viren direkt in ihren Tumor. Dieser schrumpfte signifikant, trennte sich von Muskel und Haut und konnte schließlich operativ entfernt werden. Ihr Fall wirft viele Fragen auf und hat eine hitzige Debatte unter Fachleuten entfacht, wie thueringer-allgemeine.de berichtet.
Der unkonventionelle Ansatz
Halassy entschloss sich, diesen riskanten Selbstversuch zu wagen, da sie eine weitere Chemotherapie vermeiden wollte. Ihre Behandlungsmethode basiert auf der onkolytischen Virotherapie, bei der Viren eingesetzt werden, um Krebszellen zu bekämpfen und das Immunsystem zu aktivieren. Laut telegrafi.com injizierte sie zunächst ein gezüchtetes Masernvirus und dann ein Vesikuläres Stomatitisvirus in ihren Tumor. Es war bereits die zweite Rückkehr des Krebses nach einer früheren Mastektomie, und Halassy war sich der potenziellen Risiken bewusst.
Anschließend veröffentlichte sie ihre Ergebnisse, die zeigen, dass der Tumor von Immunzellen zersetzt wurde. Halassy betont, dass ihre Selbstmedikation nicht als Standardbehandlung für Krebs empfohlen werden sollte, sondern vielmehr als Aufruf zur intensivierten Forschung auf diesem Gebiet. Experten wie Professor Guy Ungerechts von der Universität Heidelberg unterstützen zwar Halassys Ansatz als vertretbaren Sonderfall, warnen jedoch vor möglichen Fehlinterpretationen, die zu unethischen Praktiken führen könnten.
Die Diskussion über Halassys unkonventionellen Selbstversuch wirft grundlegende Fragen zur Ethik und zu den Grenzen der medizinischen Behandlung auf. Ihre Ergebnisse könnten zukünftige klinische Studien anstoßen, die die Wirksamkeit von onkolytischen Viren als Therapieform in frühen Krebsstadien untersuchen. Fünf Jahre nach ihrem Experiment ist Halassy krebsfrei, und ihr Fall könnte revolutionäre Schritte in der Krebstherapie einleiten.