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Montag, 31. März 2025

Krebsbehandlung der Zukunft: Innovationen und Chancen für Patienten in Ellwangen

Ärzte aus der Region treffen sich am 31.03.2025 in Ellwangen zur Vorstellung neuer Behandlungsansätze im Onkologischen Zentrum Aalen.

Kleiderverkauf bringt 65.000 Euro für soziale Projekte in Ravensburg!

Am 31.03.2025 unterstützt Patchwork in Ravensburg soziale Einrichtungen mit 65.000 Euro aus Kleiderverkäufen – ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.

SG Gersweiler kämpft tapfer – Vierter Platz bei Futsal-Meisterschaft!

Die SG Gersweiler belegte den vierten Platz bei den Deutschen Futsal-Meisterschaften in Duisburg, wo sie gegen Schwäbisch Gmünd spielte.

Heidelberg: Modehaus Niebel startet „Stille Stunde“ für mehr Inklusion!

In Heidelberg wird ein innovatives Konzept zur Unterstützung neurodivergenter Menschen umgesetzt. Das Modehaus Niebel führt als erstes Einzelhandelsgeschäft die „Stille Stunde“ ein, die speziell für Menschen im Autismus-Spektrum, hochsensible Personen sowie Menschen mit neurologischen Erkrankungen entwickelt wurde. Diese besondere Stunde findet jeden Mittwoch von 17 bis 18.30 Uhr statt. Während dieser Zeit wird Musik ausgeschaltet, auf laute Gespräche und Durchsagen verzichtet, Waren werden nicht ein- und umgeräumt, und Kunden werden nicht aktiv angesprochen. Diese Maßnahmen sollen eine beruhigende Einkaufsatmosphäre schaffen.

Zusätzlich schließt sich das Café Nomad im Gebäude des Modehauses an und bietet jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 17 Uhr ebenfalls eine „Stille Stunde“ an. Die Initiative zur Einführung dieser besonderen Stunde wurde von der Behindertenbeauftragten der Stadt Heidelberg, Christina Reiß, angestoßen. Sie betont die Wichtigkeit solcher Angebote, um den Bedürfnissen von Menschen mit Reizüberflutung gerecht zu werden. Positive Rückmeldungen aus einer Online-Umfrage haben bereits weitere Einzelhändler zur Nachahmung ermutigt.

Förderung der Inklusion

Valerie Gebhard vom Büro der Kommunalen Behindertenbeauftragten hebt hervor, wie wichtig die „Stille Stunde“ ist, um den Umgang mit sensorischer Überlastung zu verbessern. Bürgermeisterin Stefanie Jansen sieht in dieser Initiative einen Schritt zur Inklusion, der zeigt, dass die Stadt bereit ist, die Bedürfnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen ernst zu nehmen. Carmen Niebel, Inhaberin des Modehauses, möchte mit der „Stillen Stunde“ ein Zeichen setzen und die Bedürfnisse betroffener Menschen in den Mittelpunkt stellen.

Die Idee für die „Stille Stunde“ stammt ursprünglich von Theo Hogg, einem Angestellten des neuseeländischen Supermarktes „Countdown“, der diese Maßnahme für sein autistisches Kind einführte. Inzwischen wird das Konzept auch in vielen Ländern wie der Schweiz und Großbritannien bereits erfolgreich umgesetzt, wobei viele Supermärkte diese ruhigen Einkaufsstunden anbieten.

Aufklärung und Sensibilisierung

Das Projekt verfolgt das Ziel, die Bedürfnisse von neurodivergenten Menschen zu respektieren und sensorische Barrieren abzubauen. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Herausforderungen hingewiesen, die neurodivergente Kinder im Alltag erleben, sei es beim Einkaufen oder in der Schule. Reizüberflutung, die durch zu viele gleichzeitige Sinneseindrücke verursacht wird, kann zu emotionalen Krisen wie „Meltdown“ oder „Shutdown“ führen.

Neben Autismus sind auch andere Beeinträchtigungen wie Multiple Sklerose, Depressionen, Long COVID und Migräne betroffen. Studien zeigen, dass das Mortalitätsrisiko bei Menschen mit Autismus 2,5-mal höher als in der Allgemeinbevölkerung ist und die Lebenserwartung um etwa 16 Jahre reduziert werden kann. Es ist von großer Bedeutung, die Aufklärung über die Lebensrealitäten neurodivergenter Menschen zu verstärken, um gesellschaftliche Barrieren abzubauen.

Die Stadt Heidelberg und verschiedene Einzelhändler, die ebenfalls an der Initiative teilnehmen möchten, können sich beim Citymarketingverein Pro Heidelberg e.V. melden. Weitere Informationen sind online unter www.heidelberg.de/stillestunde erhältlich. Die Initiative zeigt eindrucksvoll, wie weitreichend und positiv Änderungen in der Gesellschaft wirken können.

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