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Freitag, 17. Januar 2025

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Krisenstimmung in Freiburg: Domsingknaben stehen vor dem Aus!

Die Situation um die Entlassung des Domkapellmeisters Boris Böhmann an der Erzdiözese Freiburg hat in der religiösen Gemeinschaft und der Stadt erbitterte Debatten ausgelöst. Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger zeigt sich betroffen von den Folgen der Kündigung für die traditionsreiche Kirchenmusik in der Region. Die Entscheidung hat nicht nur bei den Chormitgliedern, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit Besorgnis ausgelöst.

Die Kündigung, die laut Berichten von FAZ im Juli 2024 ausgesprochen wurde, kam kurz vor Böhmanns 60. Geburtstag und folgte einem turbulenten Zeitraum innerkirchlicher Konflikte und gescheiterter Schlichtungen. Böhmann, der 21 Jahre lang in seinem Amt tätig war und die Domsingschule sowie den Domchor leitete, erfuhr von seiner Entlassung zuerst durch Medienberichte.

Negative Auswirkungen auf die Chormusik

Die Auswirkungen der Kündigung sind gravierend. Die Chöre, darunter die Domsingknaben, der Domchor und die Domkapelle, stehen unter Druck. Die Choralschola hat sich bereits aufgelöst, und viele Chormitglieder ziehen in Erwägung, die Kirche zu verlassen oder in benachbarten Gemeinden Asyl zu suchen. Laut Vatican News unterstützten zahlreiche Gottesdienstbesucher Böhmann während der Christmette mit langanhaltendem Applaus, was von der Erzdiözese als unangemessene Protestform abgelehnt wurde.

Die emotionale Bindung der Chormitglieder zur Domsingschule und zu ihrem Chor ist stark ausgeprägt. Ein Vorfall von Misstrauen zwischen Elternvertretern und Weihbischof Peter Birkhofer führte zu einem weiteren Vertrauensbruch. Infolge dessen haben einige Eltern ihre Ämter als Vertreter niedergelegt. Ein Treffen zur Klärung wurde vom Weihbischof abgelehnt, was zur weiteren Verschärfung der Situation führte.

Künftige Perspektiven und Herausforderungen

Die Kündigung von Böhmann wird als erheblicher Schaden für die Kirchenmusik in Freiburg angesehen. Professoren verschiedener Fakultäten und Domkapellmeister aus Deutschland haben sich kritisch zu dem Vorgehen der Kirche geäußert. Diese Stimmen fordern einen offenen Dialog und die Rücknahme der Kündigung. Eine Online-Petition mit dem Titel „Gebt den Chören eine Stimme!“ hat bereits über 1200 Unterschriften gesammelt, um die Chöre zu unterstützen.

Das Arbeitsgericht Freiburg wies Böhmanns Klage gegen die Kündigung ab. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Böhmann selbst hat bis heute keine detaillierte Begründung für seine Entlassung erhalten, wobei der Verdacht auf sexuellen Missbrauch zurückgewiesen wurde. Diese anhaltende Unsicherheit belässt die Domsingschule in einer prekären Lage, insbesondere weil eine vakante Geschäftsführungsposition bislang nicht besetzt werden konnte.

Angesichts dieser Umstände bleibt die Zukunft der Freiburger Dommusik in der Schwebe, während die Verantwortlichen der Erzdiözese zu einem Neuanfang aufrufen und solche Konflikte in Zukunft vermeiden möchten. Der Appell zur sachlichen Auseinandersetzung könnte jedoch in Anbetracht der emotionalen Verstrickungen und der tiefen Bindungen der Chormitglieder an ihre Einrichtungen eine große Herausforderung darstellen.

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