Die militärische Lage in Myanmar bleibt angespannt, trotz einer offiziell ausgerufenen Waffenruhe, die zum Ziel hatte, den Opfern der jüngsten Erdbebenkatastrophe zu helfen. In den vergangenen zwei Wochen hat die Militärführung die Waffenruhe gleich 16 Mal gebrochen. Diese Informationen stammen vom PZ-News, wo berichtet wird, dass das UN-Büro für Menschenrechte aufgrund dieser Entwicklungen 61 glaubwürdige Angriffe dokumentiert hat.
Die Erdbeben, die Myanmar und Thailand am 28. März erschütterten, führten zu erheblichen Verlusten an Menschenleben und Zerstörungen. In Naypyidaw wurden etwa 20 Tote gemeldet, während in der Stadt Mandalay eine Moschee einbrach und zehn Menschen darunter starben. Weitere Opfer gab es beim Einsturz eines Klosters in Taungoo und eines Hotels in Aung Ban, wobei viele Menschen als verschüttet gelten. Der NATO-Notstand wurde in Naypyidaw, Mandalay und mehreren weiteren Regionen ausgerufen. Besonders besorgniserregend ist auch die Warnung des Roten Kreuzes vor möglichen Dammbrüchen am Irrawaddy, die die humanitäre Situation weiter verschärfen könnten.
Behinderte humanitäre Hilfe
Die Situation hat sich durch die aggressive Militarisierung und die gezielte Gewalt gegen Zivilisten weiter zugespitzt. James Rodehaver, der das Myanmar-Team des Menschenrechtsbüros leitet, äußert sich besorgt über die faktische Einschränkung von humanitärer Hilfe in vielen Regionen. Die Militärjunta erteilt den humanitären Helfern keinen Zugang zu den am stärksten betroffenen Gebieten, was die bereits prekären Verhältnisse für die Bevölkerung weiter verschlechtert.
Die UN-Menschenrechtsbehörde fordert unter der Leitung von Volker Türk das Ende aller Militäroperationen und mehr Unterstützung für die Erdbebenopfer. Währenddessen ist das Militär nicht nur dabei, zivilen Menschen zu schaden, es hat auch junge Zivilisten zwangsrekrutiert, die in ihren Gemeinden für Rettungsarbeiten im Einsatz sind.
Gestiegene Gewalt im Erdbebengebiet
Zusätzlich wird im Erdbebengebiet eine Vielzahl von militärischen Taktiken dokumentiert, darunter der Einsatz von Militärflugzeugen, Drohnen und Artillerie. Besondere Aufmerksamkeit erregen motorisierte Paragleiter, die mit Bomben oder Munition ausgestattet sind, und zur Durchführung von Angriffen eingesetzt werden. Die Gewalteskalation in Myanmar wirft schwerwiegende Fragen zur Menschenrechtslage im Land auf, wo die Militärjunta seit dem Putsch im Februar 2021 an der Macht ist.
Die jüngsten Ereignisse sind nicht nur ein Rückschlag für die humanitären Bemühungen, sondern verschärfen auch das bereits bestehende Leid der Zivilbevölkerung erheblich. Die international geforderten Maßnahmen zur Unterstützung der Erdbebenopfer sind bisher nur unzureichend umgesetzt worden, während die Zivilbevölkerung weiterhin unter der Kompression der militärischen Gewalt leidet. Es bleibt abzuwarten, ob die internationale Gemeinschaft ausreichend Druck auf die Militärjunta ausüben wird, um die dringend benötigte humanitäre Hilfe in Myanmar zu ermöglichen.