Die Galerie Stadt Sindelfingen hat am 7. März 2025 die Ausstellung „Blindhaed“ eröffnet. Diese zeigt nicht nur die erste institutionelle Einzelausstellung des Künstlers Justin Urbach, sondern markiert auch die erste kuratierte Ausstellung von Marisa Zeising in Sindelfingen. Der Titel „Blindhaed“ ist inspiriert von einem isländischen Straßenschild, das vor eingeschränkter Sicht warnt und thematisiert die Ambivalenz des Sehens und die Grenzen menschlicher Wahrnehmung. Der Fokus der Ausstellung liegt auf den facettenreichen Dimensionen des Sehens, die zunehmend durch Technologien und Körperoptimierung beeinflusst werden. szbz.de berichtet, diese Thematik in Kombination mit dem Titel soll zur Reflexion über die Herausforderungen einer spekulativen Zukunft des Sehens anregen.
Justin Urbach, Jahrgang 1995 und ursprünglich aus München, thematisiert in seinen Werken die Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. Die Ausstellung umfasst eine Vielzahl innovativer Arbeiten, wie neuromorphe Kameratechnologien, Wandskulpturen, lasergravierte Bildschirme und immersive Projektionen. Diese Kunstwerke stellen das Verständnis des visuell Lesbaren im Kontext moderner Technologien in Frage und laden die Betrachter ein, über ihre eigene Wahrnehmung nachzudenken. Ein besonderes Highlight ist ein Künstlergespräch zwischen Justin Urbach und Marisa Zeising, das am 25. Mai 2025 stattfinden wird, um 16 Uhr.sindelfingen.org ergänzt, dass die Ausstellungen in den Schaufenstern der jungen Kunst durch die Helmut-Fischer Stiftung unterstützt werden.
Technologie und Wahrnehmung
Die Kunst von Urbach reflektiert nicht nur über das Sehen, sondern auch über die Technologien, die unsere Wahrnehmung prägen. Die Allgegenwärtigkeit von Künstlicher Intelligenz (KI) in der heutigen Gesellschaft wird oftmals mit generativen Systemen in Verbindung gebracht. Jedoch ist die wahre Komplexität von KI weitaus vielschichtiger. Sie kann große Datenmengen analysieren und analysieren und bietet so neue Perspektiven, die vom menschlichen Denken abweichen. In diesem Kontext wird die Wahrnehmung von KI häufig als begrenzend betrachtet, da ein enger Fokus auf einzelne Prozesse die kreative Kapazität einschränken kann. Eine vielschichtige Sichtweise auf diese Technologien könnte jedoch die Entdeckung neuer Dimensionen der menschlichen Kreativität ermöglichen. ad-magazin.de beschreibt, dass jede Generation neue Technologien hervorbringt, die das Menschsein neu definieren.
Die Ausstellung „Blindhaed“ in Sindelfingen lädt nicht nur dazu ein, die Werke von Justin Urbach zu bewundern, sondern auch, über die Rolle der Technologie und die Möglichkeiten einer Zukunft nachzudenken, die tief in den menschlichen und technologischen Erfahrungen verwurzelt ist. Zugleich erinnert sie uns an die Herausforderungen, die mit der visuellen Wahrnehmung und der Künstlichen Intelligenz einhergehen. Wer diesen neuen Blickwinkel auf die Kunst und das Sehen nicht verpassen möchte, sollte sich die Gelegenheit zur Teilnahme an den Angeboten in der Galerie nicht entgehen lassen.