Melissa Schmid, eine engagierte Hebamme in Friedrichshafen, hat ihren Beruf nicht nur gewählt, sondern ist auch an dem Ort tätig, an dem sie selbst zur Welt kam. An der Eberhard Karls Universität Tübingen hat sie Hebammenwissenschaften studiert und dabei ihre Leidenschaft für die Geburtshilfe entdeckt. Ursprünglich aus Bermatingen stammend, zog sie nach ihrem Abitur am Ernährungswissenschaftlichen Gymnasium nach Friedrichshafen. Für die junge Frau war zunächst eine Karriere als Modedesignerin angedacht. Doch der Kontakt zu Menschen fehlte ihr in ihrem Biochemie-Studium, was sie dazu brachte, zu den Hebammenwissenschaften zu wechseln.
Seit 2023 ist ein Studium Voraussetzung, um in Deutschland als Hebamme arbeiten zu können. In Tübingen studieren derzeit 60 Frauen und vereinzelt auch Männer in einem dualen System. Das Studium umfasst sieben Semester und endet mit dem Bachelor in Hebammenwissenschaft sowie der Berufszulassung. Melissa hat dabei wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Kreißsälen gesammelt und erlebt, wie sich die Geburtshilfe durch medizinische Erkenntnisse weiterentwickelt hat. Sie betont, dass der Beruf der Hebamme aus Erfahrung entstand, zuvor jedoch eine wissenschaftliche Grundlage fehlte.
Berufliche Entwicklung und Engagement
Schmid arbeitet aktiv im Kreißsaal des Klinikums und in der Elternschule, in der sie ein besonderes Augenmerk auf die Bedeutung des Kursangebots legt. Ihre Leidenschaft für die Arbeit zeigt sich in ihrer positiven Zusammenarbeit mit erfahrenen und studierten Kolleginnen. Claudia Ruthe, eine ihrer Kolleginnen, war im Kreißsaal tätig, als Melissa geboren wurde. Lucia Heinrich, eine andere Kollegin, ist derzeit in ihrem Masterstudium in Hebammenwissenschaft und Frauengesundheit.
Eine der emotionalsten Erfahrungen für Melissa Schmid war die Begleitung ihrer ersten Geburt, die sie noch lange in Erinnerung behalten wird. Sie hat sich auch intensiv mit dem Thema außerklinische Geburtshilfe und der Privatsphäre im Kreißsaal beschäftigt. In einem Beruf, der durch emotionale Momente geprägt ist, sieht Schmid die Verbindung zwischen Praxis und Wissenschaft als essenziell an.
Der Bildungsweg zur Hebamme
Die Institutionslandschaft, in der angehende Hebammen studieren können, ist vielfältig. Neben Tübingen bieten unter anderem auch Hochschulen wie die RWTH Aachen und die Fachhochschule des Mittelstandes Bielefeld Studiengänge in Hebammenwissenschaft an. Diese Programme sind auf die Bedürfnisse des Berufs zugeschnitten und unterstützen die Studierenden in ihrer praktischen und theoretischen Ausbildung. Zum Beispiel umfasst das Studium an der FHM Bielefeld eine Vollzeit-Ausbildung über 11 Trimester mit insgesamt 210 ECTS-Punkten.
Zusätzlich bietet die Hochschule für Gesundheit Bochum Programme für angehende Hebammen an, die sich sowohl nachqualifizierend als auch primärqualifizierend gestalten lassen. Es ist deutlich erkennbar, wie wichtig eine fundierte Ausbildung für die Praxis des Hebammenberufs geworden ist. Der Fokus auf wissenschaftliche Grundlagen ermöglicht es Hebammen, professioneller im Kreißsaal zu agieren und werdenden Eltern eine kompetente Betreuung zu bieten.
Melissa Schmid verkörpert das neue Gesicht der Hebammen, das nicht nur von praktischer Erfahrung lebt, sondern auch von tiefergehendem Wissen und Forschung. Ihr Engagement in der Geburtshilfe und die Verbindung zu ihrer Ausbildung zeigen, wie wichtig die akademische Ausbildung für die zukünftige Generation von Hebammen ist.