Die Stadt Tettnang hat ihr Wanderwegenetz im Rahmen der „Qualitätsoffensive Wandern“ des Landratsamts Bodenseekreis umfassend überarbeitet. Ein neues, einheitliches Beschilderungssystem wurde auf 120 Kilometern Wanderwegen installiert, das aus rund 320 Richtungswegweisern und 400 Kurzschildern besteht. Diese Maßnahmen sollen die Orientierung der Wanderer erheblich verbessern und sie durch die malerische Landschaft Tettnangs leiten. Die Maßnahmen sind Teil eines größeren Projekts, das die Attraktivität der Wandermöglichkeiten in der Region steigern will.
Wandern hat sich zudem als eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Deutschland etabliert und belegt den vierten Platz unter den bevorzugten Reisearten. Rund 11% der Bevölkerung unternimmt regelmäßig Wanderungen. Tettnang, die flächenmäßig größte Gemeinde im Bodenseekreis, bietet mit über 71 Quadratkilometern Fläche ideale Bedingungen für naturnahes Wandern. Die Region ist bekannt für ihre abwechslungsreiche Landschaft sowie eine gute Infrastruktur für Wanderer.
Qualitätsstandards für Wanderwege
Das Projekt „Qualitätsoffensive Wandern“ zielt darauf ab, einheitliche Standards für die Wanderwegweisung im gesamten Bodenseekreis zu schaffen. Die erste flächendeckende Beschilderung wurde bereits in den 2000er Jahren mit Unterstützung von Interreg- und Landesmitteln umgesetzt. Seither wird das Wanderwegenetz kontinuierlich erweitert und überprüft; es umfasst mittlerweile bereits rund 800 Kilometer. Die Tourist Information Tettnang koordinierte die Überarbeitung der Wege in enger Zusammenarbeit mit proECO und dem Schwäbischen Albverein. Ein Fokus lag darauf, attraktive Routen zu identifizieren und Asphaltabschnitte zu vermeiden.
Kulturelle und landschaftliche Highlights wurden erfolgreich in das Wanderwegenetz integriert. Dazu zählen unter anderem ein geologischer Lehrpfad und die Burgruine Altsummerau. Die Umsetzung der neuen Beschilderung wurde durch den städtischen Bauhof in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Albverein realisiert, wobei die Mitarbeitenden des Bauhofs durch proECO geschult wurden. Dies wurde als anspruchsvolle, aber letztlich erfolgreiche Herausforderung beschrieben.
Zukunftspläne und digitale Angebote
Für die zukünftige Vermarktung und Pflege der Wanderwege sind zahlreiche interessante Projekte geplant. Zu diesen gehört die Aufstellung von Informationstafeln mit Wanderkarten an Wanderparkplätzen. Thematische Rundwege sollen zudem digital aufbereitet und online zur Verfügung gestellt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Feedback der Wanderer, die auf Mängel an den Wegen hinweisen können – entweder über das „Sag’s doch“-Portal oder direkt per E-Mail an die Tourist Information.
Das Engagement in der Region orientiert sich an den strengen Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbands, der die Bedürfnisse heutiger Wanderer und Naturschutzinteressen berücksichtigt. Die Fachleute vor Ort, unter anderem aus Wandervereinen und Großschutzgebieten, spielen eine entscheidende Rolle in diesem Qualitätsprozess. Die Maßnahmen sind Teil des europäischen Qualitätskonzepts, das unter dem Namen „Leading Quality Trails – Best of Europe“ bekannt ist und nachhaltige Wegeführung sowie touristische Vermarktung anstrebt, die Naturschutzbelange respektiert.