Der Werkzeuggroßhändler Layer aus Tettnang (Bodenseekreis) ist Opfer einer Cyberattacke geworden. Der Vorfall ereignete sich am Mittwoch, den 16. April 2025, und hat erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb des Unternehmens. Layer arbeitet nun mit externen Spezialisten zusammen, um die Systeme zu analysieren und die Wiederherstellung voranzutreiben. Die Kommunikation via E-Mail und Telefon konnte am Ostermontag, dem 21. April, wiederhergestellt werden.
Aktuell bleiben jedoch sechs Abholmärkte des Unternehmens geschlossen: Augsburg, Biberach, Liebenwalde, Marktoberdorf, Memmingen und Oberstdorf. Der Abholmarkt in Tettnang bleibt geöffnet, und Bestellungen können ab Dienstag, dem 22. April, telefonisch oder über den Onlineshop aufgegeben werden. Trotz vorübergehender Einschränkungen bei der Erreichbarkeit der Systeme vom 16. bis 20. April war der Onlineshop nicht betroffen und ist weiterhin funktionsfähig.
Maßnahmen und Warnungen
Layer prüft derzeit, ob personenbezogene Daten der Kunden von dem Vorfall betroffen sind. Sollte dies der Fall sein, wird das Unternehmen die Kunden gemäß den Datenschutzvorgaben umgehend informieren. Meldungen an die zuständigen Behörden wurden bereits durchgeführt.
Zusätzlich warnt Layer seine Kunden vor vermehrten Phishing- und Spam-E-Mails sowie Betrugsversuchen infolge der Cyberattacke. Die Kunden werden gebeten, bei verdächtigen E-Mails besonders vorsichtig zu sein und keine Anhänge oder Links zu öffnen. Dies trägt dazu bei, weitere Sicherheitsrisiken zu minimieren und potenzielle Schäden zu verhindern.
Hintergrund zum Unternehmen
Das Unternehmen Layer wurde 1987 von Jürgen Layer gegründet und betreibt insgesamt sechs Abholmärkte in Baden-Württemberg, Bayern und bei Berlin. Mit einem Sortiment von 58.000 Artikeln, das Schrauben, Werkzeuge, Betriebseinrichtungen und Arbeitskleidung umfasst, ist das Unternehmen ein wichtiger Anbieter in der Branche. Im Jahr 2023 übernahmen David und Patrick Layer die Geschäftsführung des Familienunternehmens, das im Laufe der Jahre stark gewachsen ist.
Die Vorfälle bei Layer spiegeln eine besorgniserregende Entwicklung wider. Laut einer Analyse von PWC hat sich das Risiko von Cyberangriffen in deutschen Unternehmen seit 2018/2019 signifikant erhöht. Insbesondere die wachsende Anzahl an Cybervorfällen könnte in den kommenden Monaten ansteigen, was durch ein mangelndes Risikobewusstsein und unzureichende Sicherheitsmaßnahmen bedingt ist. Während 13% der Befragten „Nichts“ als Hindernis für Informationssicherheit angeben, sehen 49% „zu wenig Zeit“ und 43% „zu wenig Budget“ als Barrieren für eine adäquate Sicherheitsstrategie.
Die Entwicklungen bei Layer und die allgemeinen Trends im Bereich der Cybersecurity erinnern Unternehmen an die Notwendigkeit, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken und ein höheres Bewusstsein für die Bedrohungen zu schaffen. Die Corona-Krise und deren Nachwirkungen haben die Prioritäten in vielen Unternehmen beeinflusst, was die Situation nicht erleichtert.