In der Europäischen Union wird das Führerscheinwesen von neuen einheitlichen Regelungen geprägt. Autofahrer unter 53 Jahren sind gefordert, bis zum 19. Januar 2024 ihren alten Führerschein gegen einen neuen, fälschungssicheren EU-Führerschein im Kreditkartenformat auszutauschen. Diese Regelung betrifft insbesondere die Geburtsjahrgänge 1971 und jünger, die derzeit graue und rosa Papier-Führerscheine nutzen. Diese Papierformate verlieren ihre Gültigkeit bald, da der Wechsel zu einem modernen Führerschein für alle EU-Bürger künftig verpflichtend ist. Laut Schwäbische.de können viele Autofahrer nicht rechtzeitig auf diese Fristen reagieren und sind sich oft der Dringlichkeit nicht bewusst.
Die Bearbeitung der Umtauschanträge gestaltet sich laut den Berichten des Landratsamts Biberach als zeitaufwendig. Die üblichen Wartezeiten für einen Antrag belaufen sich auf vier bis sechs Wochen. Eine Autofahrerin aus Biberach berichtet sogar von einer Wartezeit von neun Monaten, bevor sie ihren neuen EU-Führerschein in den Händen hielt. Im November und Dezember 2022 stellten die Behörden über 1.400 neue Anträge. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 5.952 Anträge verzeichnet, was einen Anstieg im Vergleich zu 2021 darstellt, wo nur 3.739 Anträge eingingen. Trotz der Personalengpässe, die die Zweigstelle in Biberach betroffen hatten, konnten alle Stellen mittlerweile besetzt werden und eine Online-Terminvergabe sowie die Priorisierung der Fälle wurden eingeführt.
Fristen und mögliche Folgen
Die aktuellen Umtauschfristen variieren je nach Art des Führerscheins. Führerscheine, die zwischen 1953 und 1970 ausgestellt wurden, mussten bereits in vorhergehenden Fristen umgetauscht werden. Wer die Fristen versäumt, muss mit einem Verwarnungsgeld von zehn Euro rechnen, obgleich dies häufig nicht erhoben wird. Im Ausland kann ein abgelaufener Führerschein zu Problemen führen, weshalb in dringenden Fällen eine Expressbestellung möglich ist.
Zusätzlich sind die Fristen für den Umtausch von Führerscheinen in der EU genau geregelt. Autofahrer, die nach dem 19. Januar 2013 einen neuen Führerschein beantragen, müssen alle 15 Jahre einen neuen Führerschein beantragen. Für ältere Führerscheine gelten spezifische Umtauschfristen bis 2033. Führerscheine, die vor 1999 ausgestellt wurden, müssen bis zum 19. Januar 2033 umgetauscht werden. Diese Regelung zielt darauf ab, ein einheitliches und fälschungssicheres Führerscheindesign innerhalb der EU zu etablieren. Die Bundesregierung merkt an, dass auch keine Wiederholung der Fahrprüfung notwendig ist.
Verfahrensweise beim Umtausch
Für den Umtausch eines Führerscheins sind einige Dokumente erforderlich. Dazu gehören ein gültiger Personalausweis oder Reisepass, ein biometrisches Passfoto, der aktuelle Führerschein sowie eine Gebühr von etwa 25 Euro. Bei Führerscheinen, die nicht von der aktuellen Behörde ausgestellt wurden, ist eine Karteikartenabschrift nötig. In einigen EU-Ländern ist ein Umtausch nicht erforderlich, kann jedoch freiwillig erfolgen, sobald man seinen Wohnsitz in ein neues Land verlegt.
Für Autofahrer, die regelmäßig reisen oder umziehen, ist es wichtig, sich über die jeweils geltenden Vorschriften in ihrem Wohnsitzland zu informieren. Zudem bietet die EU klare Richtlinien bezüglich der Gültigkeit und Anerkennung von Führerscheinen. Laut Europa.eu bleiben alte EU-Führerscheine in allen Mitgliedstaaten bis 2033 gültig, dies erfordert jedoch eine rechtzeitige Überprüfung und gegebenenfalls einen Umtausch.
