Ein Jahr nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe im nordthüringischen Windehausen ist die Erinnerung an die Zerstörungen noch immer präsent. Rund 500 Menschen leben in dem kleinen Ortsteil von Heringen, der während der Weihnachtszeit 2023 durch starke Regenfälle und Schmelzwasser vom Fluss Zorge überschwemmt wurde. Die Betroffenen mussten fliehen, während etwa ein Drittel der Haushalte von den Wassermassen betroffen war, mit einem Gesamtschaden von rund drei Millionen Euro, wobei die Schäden zunächst mit 1,7 Millionen Euro beziffert wurden. Bürgermeister Matthias Marquardt berichtete, dass die schlimmsten Auswirkungen nicht sofort sichtbar waren und viele Ingenieure erst im Sommer 2024 die Schäden umfassend begutachten konnten, insbesondere in einem Wasser eingeschlossenen Sportlerheim. Die Evakuierung und die monatelangen Hilfsmaßnahmen lassen die Menschen dabei nicht los, insbesondere an diesem emotional belastenden Wochenendvorabend vor Heiligabend.
Hochwasserschutz dringend notwendig
Diese tragischen Ereignisse haben nicht nur materielle Schäden hinterlassen. Auch die seelischen Wunden sind tief: „Jeder zittert, wenn der nächste Schnee kommt“, äußerte sich Marquardt besorgt, da viele Anwohner befürchten, dass sich die Katastrophe wiederholen könnte. Um künftig besser gewappnet zu sein, sollen in den nächsten zwei Jahren Maßnahmen zum Hochwasserschutz an der Zorge und im Industriegebiet Heringen verbessert werden. Diese Maßnahmen waren ohnehin geplant, aber die Erfahrungen aus dem Hochwasser haben die Priorität erhöht.
In der Zwischenzeit wurde in Rommerskirchen bei einer SPD-veranstalteten Podiumsdiskussion das Thema Gesundheit kritisch beleuchtet. Bürgermeister Dr. Martin Mertens warnte klar vor einer massiven Verschlechterung der Notfallversorgung durch die geplante Schließung der Notaufnahme im Elisabeth-Krankenhaus. Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Hirsekorn sprach von einer systematischen Herabwürdigung des Krankenhauses und betonte, dass gesundheitliche Dienstleistungen zunehmend käuflich seien und die Qualität der Versorgung leidet. Dies lässt nicht nur die Bevölkerung, sondern auch das Pflegepersonal verzweifeln, wie die Krankenschwester Michaela Schmitz unter Tränen mitteilte. Um der Gefahr einer Insolvenz des gesamten Rheinland Klinikums entgegenzuwirken, wurde zuletzt eine Fusion angestrebt, die jedoch von vielen als unzureichend empfunden wird.
Die Verantwortlichen plädieren für einen Neubau eines modernen Klinikums, um die medizinische Versorgung der Region nachhaltig zu sichern. Bürgermeister Mertens sieht hier eine Chance für den Rhein-Kreis Neuss: ersteklassige medizinische Versorgung kombiniert mit Forschung und Entwicklung könnte ein Aushängeschild für die Region werden, allerdings müsse die Notfallversorgung für die Menschen in den betroffenen Kommunen unbedingt aufrechterhalten bleiben.
So wird deutlich, dass sowohl in Windehausen als auch in Rommerskirchen die aktuellen Herausforderungen drängend angegangen werden müssen. Ob im Hochwasserschutz oder in der Gesundheitsversorgung: Maßnahmen sind unerlässlich, um zukünftig ähnliche Tragödien zu verhindern.
Die Quelle der Informationen liefert TAG24 und die SPD Rommerskirchen.