Der mutmaßliche Täter vom Weihnachtsmarkt in Magdeburg, Taleb A., steht im Fokus der Ermittlungen, nachdem er über eine Menschengruppe rasen konnte und dabei fünf Menschen tötete sowie über 200 verletzte. Der Vorfall, der für große Bestürzung sorgte, fand kürzlich statt. Taleb A., ein 50-jähriger Saudi, war keine Unbekannte für die Justiz, denn bereits 2013 wurde er vom Amtsgericht Rostock wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“ verurteilt, wie das Magazin „Der Spiegel“ berichtet. Damals musste er eine Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen á zehn Euro zahlen, was darauf hindeutet, dass er von Hartz IV lebte und sein Asylantrag möglicherweise noch nicht genehmigt war.
Beunruhigend an der Sache ist, dass Taleb A. auch in anderen Bundesländern mit dem Gesetz in Konflikt geriet. In Nordrhein-Westfalen gab es Überlegungen zur Zusammenarbeit mit der Säkularen Flüchtlingshilfe, die jedoch scheiterten. Später erstatteten die Mitglieder aufgrund von Drohungen und Verleumdungen gegen ihn Anzeige. Auch in Berlin war er auffällig, da er im Februar diesen Jahres den Notruf der Feuerwehr missbrauchte, was zu weiteren Geldstrafen führte. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser deutet alles darauf hin, dass der Täter eine islamophobe Gesinnung hatte, aber die Ermittlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg ermittelt inzwischen wegen fünffachen Mordes gegen ihn.
Warnungen und frühere Konflikte
Überraschend ist auch die Tatsache, dass Saudi-Arabien Deutschland vor Taleb A. gewarnt haben soll, und das Königreich stellte einen Auslieferungsantrag. Deutschland reagierte jedoch nicht auf diese Warnungen. Sicherheitskreise berichten weiter, dass Taleb A. aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens stammte und aus einer schiitischen Minderheit kommt, die in dem mehrheitlich sunnitischen Land Diskriminierungen ausgesetzt ist. Auch seine Aktivitäten in sozialen Medien zeigen ein verhaltensauffälliges Muster. Die Vorfälle werfen Fragen auf, ob weitere rechtliche Schritte gegen einen Mann möglich gewesen wären, der sich in der Vergangenheit bereits mehrfach negativ hervorgetan hat, wie n-tv.de berichtet.
Die nachfolgenden Ermittlungen und Verhandlungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Diskussion rund um Sicherheitsmaßnahmen und Prävention in Deutschland haben, während Taleb A. weiterhin im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit steht und seine Taten viele Fragen hinterlassen.