Am vergangenen Samstag kam es am Bahnhof Lichterfelde Ost zu einer erschütternden Kundgebung. Hunderte Menschen versammelten sich, um gegen einen brutalen Neonazi-Angriff zu protestieren, bei dem zwei SPD-Wahlkämpfer schwer verletzt wurden. Gegen 12 Uhr stellten sich die Demonstrierenden, darunter prominente Politiker wie der Bundestagsabgeordnete Ruppert Stüwe und Senatorin Ina Czyborra, gegen die rechte Gewalt. Stüwe appellierte an die Umstehenden, dass jeglicher Diskurs auf Kompromiss und nicht auf Gewalt basieren sollte, und lobte die Polizei für ihren Einsatz beim Schutz der Demokratie. Der Vorfall, bei dem ein Wahlkämpfer schwer verletzt wurde, erinnerte an die gewaltsamen Übergriffe in den 1990er Jahren, wie betont wurde.
Eskalation der Gewalt und Festnahmen
Wie die taz berichtete, sitzen drei der vier Verdächtigen, die an dem Angriff beteiligt waren, derzeit in Untersuchungshaft. Diese vier Männer im Alter zwischen 16 und 19 Jahren hatten die Wahlkämpfer am Kranoldplatz angegriffen, sie als „linke Zecken“ beschimpft und brutal auf sie eingeschlagen. Auch zwei Polizisten wurden bei dem Zwischenfall verletzt. Die Ermittlungen zeigen, dass die Angreifer aus der rechtsextremen Bewegung stammen und auf dem Weg zu einer Neonazi-Demonstration in Berlin waren. Rotten aus Halle an der Saale hatten sich in Lichterfelde nach einem Verwechselungsfehler der Bezirke eingefunden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte.
Die Vorfälle haben auch eine breite politische Reaktion ausgelöst. Berlin’s Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe verurteilte die Attacke scharf und betonte, dass solche Übergriffe Angriffe gegen die Demokratie darstellen. Auch die SPD-Fraktionsvorsitzende der Bezirksverordnetenversammlung, Carolyn Macmillan, äußerte sich entsetzt und forderte, dass derartige Gewalttaten nicht toleriert werden dürfen. Politische Einigkeit herrschte auch unter den anderen Parteien, die sich gegen die rechte Gewalt solidarisieren.