In der beschaulichen Gemeinde Ostseebad Laboe wird die Diskussion um den neuen Bebauungsplan im Unterdorf immer hitziger. Die Gemeinde hat den Entwurf vorgelegt, der nun vier Wochen lang öffentlich ausgelegt wird. Betroffene Bürger haben die Möglichkeit, ihre Einwendungen und Hinweise einzubringen. Dieses Vorgehen wurde von der Gemeinde notwendig, da zuvor keine klaren Regelungen für die Wohnbebauung im Gebiet vom Ehrenmal bis zum Fördewanderweg bestanden, was in der Vergangenheit zu unerwünschten Veränderungen der Optik vieler Gebäude geführt hat, wie aus einem Bericht von kn-online.de hervorgeht.
Das neue Regelwerk, das auch eine Erhaltungssatzung umfasst, stellt sicher, dass bestimmte Häuser nicht ohne Weiteres verändert oder abgerissen werden dürfen. Kriterien wie Fenster, Dachformen und Fassaden werden dabei berücksichtigt, um die architektonische Vielfalt des Ortes zu bewahren. Der Städteplaner Oliver Kühle berichtet von anfänglich wenigen Einwendungen, ist jedoch überzeugt, dass sich dies bald ändern wird, da die Bedingungen im Bauleitverfahren strenger geworden sind.
Reaktionen der Anwohner
Die Reaktionen der Anwohner sind gespalten. Während einige, wie Dörte und Josef Abdul Salam, die Neuerungen als notwendigen Schutz für historische Bauwerke ansehen, empfinden andere diese als ungerechtfertigte Bevormundung. Kurt Weidner, der sein Familienhaus in dritter Generation bewohnt, kritisiert das Ganze als „Gängelei“ und betont, dass es kein Grund sei, allen Bürgern solche Einschränkungen aufzuerlegen. Besondere Sorgen äußert auch Peter Jahn, ein Fischer und Eigentümer eines sanierten Hauses, der fürchtet, dass seine Kinder in Zukunft nicht mehr nach ihren Wünschen umgestalten können, sollte der Bebauungsplan in seiner jetzigen Form verabschiedet werden.
Die Überplanung betrifft unter anderem den Strandbereich sowie die Hafenstraße bis zum Fördewanderweg. Besondere Bedeutung kommt dem Prozess zu, da auch andere Gebiete unter die Baupläne fallen, wie beispielsweise der „Grüne Ring“ und „Am Brodersdorfer Weg“, wie dem offiziellen Dokument der Gemeinde auf amt-probstei.de zu entnehmen ist. Die Gemeinde zeigt sich optimistisch, dass die Anregungen der Bürger als wertvolle Beiträge in den weiteren Planungsprozess einfließen werden.