Brüssel – Großes Geld für die LNG-Zukunft Deutschlands! Die EU-Kommission hat Deutschland die Genehmigung erteilt, mehr als vier Milliarden Euro in die Deutsche Energy Terminal (DET) zu investieren, um vier schwimmende Importterminals für Flüssigerdgas (LNG) zu betreiben. Dieses Geld wird eingesetzt, um Verluste zu kompensieren, die von der DET bis zum Ende der Charterzeit dieser Terminals erwartet werden. Die Terminals befinden sich in Brunsbüttel, Stade und an zwei Standorten in Wilhelmshaven und sind ein Teil der Strategie der Bundesregierung, die Energieversorgung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine zu diversifizieren. Die Deutschen wollen sich so unabhängiger von den einst starken Gaslieferungen aus Russland machen.
Zusätzlich ist es wichtig zu erwähnen, dass viele Milliarden, die in die LNG-Infrastruktur investiert wurden, bislang nur wenig gebracht haben. Wie telepolis.de berichtet, deckt Deutschland bisher nur einen kleinen Teil seines Gasbedarfs über diese neuen Terminals. Seit Inbetriebnahme des ersten LNG-Terminals in Wilhelmshaven sind lediglich 65,7 Terawattstunden (TWh) LNG importiert worden. Das entspricht gerade einmal sieben Prozent der gesamten Gasimporte des Landes. Trotz ehrgeiziger Pläne zur Erweiterung der LNG-Importkapazitäten wird das meiste Gas momentan günstiger über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien bezogen.
Finanzierung und Zukunftsperspektiven
Angesichts der hohen Investitionen beabsichtigt die Bundesregierung, die LNG-Importkapazitäten erheblich zu steigern. Für dieses Jahr wird eine Kapazität von 13,5 Milliarden Kubikmetern Erdgas in Aussicht gestellt, mehr als doppelt so viel wie bislang tatsächlich importiert wurde. Der größte Teil der LNG-Importe kommt aktuell aus den USA, wo die umstrittene Fracking-Methode zur Förderung des Erdgases Anwendung findet. Diese Entwicklung wird auch als Schlüssel für die künftige Energieversorgung des Landes betrachtet, da der Energiebedarf steigt und eine zuverlässige Zufuhr gesichert werden muss.
Es bleibt abzuwarten, ob die hohen Investitionen in die schwimmenden Terminals und die geplanten weiteren Anlagen tatsächlich dazu führen werden, dass Deutschland unabhängig von russischen Energieimporten wird. Die Kommission hat jedoch klargestellt, dass eine Auszahlung der Hilfen nur erfolgt, wenn die getätigten Verluste nicht über fünf Milliarden Euro hinausgehen, was die Unsicherheiten in der Sache nochmals verdeutlicht.