In Seefeld, im Gnadenhof Lottihof, haben vier neugeborene Kälber mit den Namen Eugene, Edward, Elisabeth und Eileen ein neues Zuhause gefunden. Die Herzensbrecher, erst fünf Wochen alt, kommen von einem Hof im schleswig-holsteinischen Schönkirchen, wo ihre Geburt eine spektakuläre Seltenheit war – die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kuh vier Kälber gleichzeitig zur Welt bringt, liegt bei 1:11 Millionen. Der Bauer Christian Schlüter sah sich jedoch mit einem Problem konfrontiert: Für die unfruchtbaren Kälber hatte er in seinem Milchviehbetrieb keine Verwendung. Wie die Lübecker Nachrichten berichteten, war es die Vorsitzende des Tierparadieses MUHrielle, Conny Böttger, die den Kontakt zu den Tieren suchte und eine Lösung fand.
Kinderstube der Hoffnung
Die Rettung der Kälber wurde von Tierliebhaberin Martina Koberstein und der stellvertretenden Leiterin des Lottihofs, Doreen Huff, vorangetrieben. Nachdem Koberstein den Kontakt zum Landwirt aufgenommen hatte, kam es zu einem schnellen Einverständnis, das auch die Überlassung der Mutterkuh ermöglichte. Zunächst wollte Christian Schlüter seine Kuh nicht abgeben, doch letztlich gab es eine Einigung, und der Landwirt erhielt eine nicht genannte Entschädigung. Dieses glückliche Zusammenspiel aller Beteiligten stellt sicher, dass die Tiere bis zu 25 Jahre auf dem Lottihof umsorgt werden können, wie die Ostsee-Zeitung berichtete.
Die vier Kälber gewöhnen sich rasch an ihr neues Umfeld, in dem sie unter einem Schutzdach mit Thermodecken stehen. Direkt nach ihrer Ankunft suchten sie die Nähe zu ihrer Mutter und tranken bereits am ersten Tag Milch. Bis zum kommenden Frühjahr werden sie im Lottihof bleiben, bevor ihre Reise zu einer der Pflegeeinrichtungen des Tierparadieses MUHrielle in Sachsen fortgesetzt wird. Die herzliche Aufnahme in Seefeld sichert den Tieren ein längeres und besseres Leben, als ihnen auf dem ursprünglichen Milchbetrieb je gewährt worden wäre.