In einer wegweisenden Entscheidung hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) Esso Deutschland die Genehmigung erteilt, in Niedersachsen nach Lithium zu suchen. Ab dem 1. Januar 2025 kann der Tankstellenbetreiber auf einer gewaltigen Fläche von über 1.443 Quadratkilometern, siebenmal so groß wie Hannover, Erkundungen durchführen. Die Genehmigung ist Teil eines umfassenden Projekts, da Esso bis zu 19 weitere Anträge zur Lithiumsuche beim LBEG eingereicht hat, wie tz.de berichtet.
Lithium, ein entscheidendes Leichtmetall für die Energiewende, wird vor allem in Batterien von Elektroautos und bei der Speicherung erneuerbarer Energien benötigt. LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier betont, dass Lithium nicht nur für die Elektromobilität von zentraler Bedeutung ist, sondern auch eine Schlüsselrolle beim Speichern regenerativ erzeugter Energien spielt. Die geologischen Bedingungen im Norddeutschen Becken sind laut Mühlenmeier optimal für eine ressourcenschonende und flächensparende Gewinnung, was die Unternehmen in der Region unterstützen könnte, ihre Abhängigkeit von internationalen Lieferanten zu reduzieren, wie fr.de erläutert.
Die geplanten Erkundungsgebiete
Die Erlaubnis umfasst vier spezifische Erkundungsgebiete: „Greetsiel IV“ erstreckt sich von Emden bis Norden, das „Hengstlage“-Gebiet liegt zwischen Wardenburg und Wildeshausen, während „Hemslingen“ sich von Rotenburg (Wümme) bis Schneverdingen zieht. Das vierte Gebiet, „Wolterdingen“, reicht bis nach Soltau und Bispingen. Auch wenn sofortige Bohrungen noch nicht beginnen können – dafür müssen zunächst spezielle Betriebspläne genehmigt werden – sind die Weichen für einen entscheidenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Energiezukunft gestellt.
Die Lithiumsuche markiert den ersten Schritt zu einem möglichen Abbau, welcher die Möglichkeit bietet, diesen wichtigen Rohstoff lokal und umweltbewusst zu fördern. Dies könnte langfristig nicht nur die Abhängigkeit von Ländern wie Australien, Chile und China verringern, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit in der deutschen Energiebranche stärken.