Ein drastischer Einschnitt für die Autozulieferer-Branche: Die Brose Gruppe aus Coburg hat am 17. Dezember 2024 angekündigt, dass sie aufgrund der aktuellen Auftragslage und wirtschaftlicher Herausforderungen massive Veränderungen vornehmen muss. Der Umsatz wird voraussichtlich um sieben Prozent auf nur 7,7 Milliarden Euro sinken, was einen Verlust von rund 53 Millionen Euro zur Folge hat. Die unzureichende Auslastung der Produktionskapazitäten und steigende Kosten belasten das Unternehmen erheblich, das zu den fünf größten Familienunternehmen in der Autoindustrie zählt, wie inFranken.de berichtet.
Stellenabbau und Kostensenkungen
Im Zuge dieser Entwicklung steht ein Stellenabbau von insgesamt 700 Arbeitsplätzen in Deutschland bevor, wobei die meisten Stellen am Hauptsitz in Coburg fallen werden. Bis Ende 2025 plant Brose, 520 Stellen in Coburg sowie jeweils 200 in Bamberg/Hallstadt und etwa 120 in Würzburg abzubauen. Vorstandschef Stefan Krug bezeichnete diese Anpassungen als schmerzhaft, jedoch notwendig, um die verbleibenden Mitarbeiter zu sichern. Der Personalabbau geht Hand in Hand mit einer grundlegenden Überarbeitung der Unternehmensstruktur, um die Effizienz zu steigern, wie Süddeutsche Zeitung ausführte.
Der Fokus liegt darauf, die indirekten Personalkosten bis 2027 weltweit um etwa 20 Prozent zu senken. Diese drastischen Maßnahmen sind als Reaktion auf die gestiegenen Kosten der letzten zehn Jahre, die nun mehr als das Doppelte der Fertigungslöhne betragen, notwendig. Der Verwaltungsrat unter der Führung von Michael Stoschek arbeitet eng mit den Arbeitnehmervertretungen zusammen, um diesen Umbau sozialverträglich zu gestalten. Brose prognostiziert ein nur geringes Umsatzwachstum bis 2027 und setzt auf eine nachhaltige finanzielle Stabilität durch eine Neuausrichtung der Unternehmensstrategien.