In Sachsen ist die Situation für die Binnenschiffer angespannt, da die anhaltenden Sperrungen der Elbe als Wasserstraße für große Frustration sorgen. Laut Tag24, beklagt Lukas Hradsky vom tschechischen Schifffahrtsunternehmen EVD, dass die Sperrungen katastrophale Auswirkungen auf den Güterverkehr haben. Besonders im Winter, der normalerweise Hochsaison für die Binnenschifffahrt ist, sind die Schiffe häufig durch niedrige Wasserstände am Fahren gehindert. Der Schiffsverkehr ist seit dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden im September unterbrochen, da Brückentrümmer die Durchfahrt versperren. Hradsky warnt, dass Kunden vermehrt auf den Straßenverkehr ausweichen, was umweltschädlich sei.
Kritische Transporte unter Druck
Zusätzlich verschärft die Niedrigwasserlage die Situation für wichtige Transporte. So werden derzeit zwölf große Biertanks für die Pilsener Brauerei von Hamburg nach Lovosice transportiert, wofür der Einsatz des Heckradschleppers Beskydy notwendig ist. Diese spezielle Schlepperart ist der einzige ihrer Art in Europa, wird jedoch nur im Staatsbesitz betrieben, wie Hafenzeitung berichtet. Der Transport der Tanks stößt auf Schwierigkeiten, da die neuen Regulierungen der deutschen Binnenschifffahrtsstraßenordnung nur wenige Schiffe zulassen, die für solche Transporte geeignet sind.
Die Unfähigkeit, den kritischen Abschnitt auf der Elbe effizient zu befahren, sorgt für eine Verzögerung bei der Verschiffung der restlichen Biertanks, die weiterhin in Hamburg und Aken feststecken. Hradsky weist zudem auf die Wettbewerbsnachteile hin, die die strengen deutschen Vorschriften mit sich bringen, denn technische Hilfsmittel, die in der Vergangenheit erfolgreich eingesetzt wurden, dürfen nicht genutzt werden. Diese Probleme und die sehr langsame Genehmigung von Transporten drücken das Image der Binnenschifffahrt erheblich. Hradsky fordert dringend eine Lösung, um die Schifffahrt wieder zu stabilisieren und die Transportplanung zu vereinfachen.