Im niederbayerischen Simbach, im Landkreis Dingolfing-Landau, geht ein innovatives Start-up neue Wege in der Welt der beliebten Bausteine: reBricker. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, ungenutzte Lego-Steine zu klassifizieren und in vollständige Sets umzuwandeln. Maximilian Leonhard, einer der Mitgründer, hebt hervor, dass die Initiative nicht nur dem Ziel dient, Kindern Spielespaß zu bieten, sondern auch der nachhaltigen Wiederverwendung von Ressourcen. So sollen Millionen von Legosteinen, die weltweit ungenutzt lagern, eine zweite Chance bekommen.
Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass über 650.000 Tonnen dieser Bausteine brachliegen, was einem ungenutzten Wert von etwa 50 Milliarden Euro entspricht. reBricker hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Steine zu sortieren, zu reinigen und in Sets zu bündeln, die nach Bauabschnitten gegliedert sind. Eine unternehmenseigene Technologie ermöglicht es, den zeitaufwändigen, manuellen Prozess effizient zu gestalten.
Ferienjob für Kinder: Lego-Sets testen
Ein spannender Aspekt des Geschäftsmodells von reBricker ist die Einbindung von Kindern: Während der Ferien haben junge Tester die Möglichkeit, neue Lego-Sets auszuprobieren und ihre Bewertungen abzugeben. Der achtjährige Paul aus Landau hat sich für ein Star Wars-Raumschiff-Set entschieden, das er zwei Wochen lang testen kann. Eltern sind erfreut darüber, dass ihre Kinder aktiv mit Lego spielen und sich nicht nur am Bildschirm aufhalten.
Nach dem Testzeitraum wird das Lego-Set von reBricker abgeholt, doch die Kinder dürfen häufig einige Steine behalten, was für zusätzliche Freude sorgt. Pauls Mutter merkt an, dass es großartig ist, ihrem Sohn die Möglichkeit zu geben, kreativ zu sein, ohne die Sorge, dass die Bausteine dauerhaft im Zimmer verbleiben müssen.
Nachhaltige Lösungen für die Lego-Welt
Der Ansatz von reBricker spiegelt eine breitere Bewegung wider, die den Fokus auf Nachhaltigkeit legt. Die Lego-Gruppe selbst verfolgt das Ziel, bis 2032 alle Produkte aus erneuerbaren oder recycelten Materialien zu produzieren. Aktuell wird eine Massenbilanz eingesetzt, um den Anteil an erneuerbaren Rohstoffen in ihren Produkten zu erhöhen. Dieses Ziel wird durch eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten unterstützt, die neue fossile Rohstoffe mit zertifizierten erneuerbaren Ressourcen wie gebrauchtem Speiseöl mischen.
So entsteht ein zukunftsweisendes Modell, das sowohl den Spaß am Bauen mit Lego als auch das Bewusstsein für Umweltschutz fördert. reBricker bietet nicht nur eine Möglichkeit zur Wiederverwendung, sondern setzt auch Maßstäbe für nachhaltige Praktiken in der Spielzeugindustrie. Maximilian Leonhard fasst es treffend zusammen: Die Freude der Kinder beim Spielen mit Lego ist das, was uns alle verbindet und anspornt, weiter nach innovativen Lösungen zu suchen – für eine bessere und nachhaltigere Zukunft.