Die Preise für Schokolade steigen derzeit erheblich, was vor allem auf drastische Kostensteigerungen für Kakao zurückzuführen ist. Laut Merkur hat sich der Kakao-Preis zwischen Februar und März 2024 verfünffacht und liegt aktuell bei 7.500 US-Dollar pro Tonne. Zum Vergleich: Vor 2024 bewegte sich der Preis bei nur 2.000 US-Dollar pro Tonne. Experten prognostizieren, dass dieser hohe Preis für Kakao voraussichtlich über die nächsten drei Jahre stabil bleiben wird.
Ein zentraler Faktor für die Preiserhöhung sind klimabedingte Ernteausfälle. Diese werden durch Hitzewellen und extremes Wetter verursacht, die insbesondere die Anbaugebiete in Ghana und der Elfenbeinküste betreffen. Hier stammen 75-80% des weltweit angebauten Kakaos. Übermäßige Regenfälle haben zudem Plantagen zerstört, was zu einem Rückgang der Ernte von etwa 40% führte. Dies berichtete auch taz.
Klimawandel als Preistreiber
Die Verantwortung für die gesunkenen Ernten liegt maßgeblich im Einfluss des Klimawandels auf die Wetterbedingungen in den Anbauregionen. Diese Veränderungen sind nicht nur für die Ökosysteme katastrophal, sondern führen auch zu höheren Preisen für Verbraucher. Im Zeitraum von Januar 2024 bis Januar 2025 stieg der durchschnittliche Kakao-Preis um etwa 141%. Die Preise haben sich seit Januar 2023 sogar mehr als vervierfacht, mit Spitzenwerten über 10.000 US-Dollar pro Tonne.
Das Konsumverhalten bleibt jedoch stabil; Schokolade erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Laut der taz erwarten zwei Drittel der Kaufleute in Deutschland weitere Preissteigerungen. Hersteller reagieren auf diese Herausforderungen, indem sie ihre Preise anpassen. Unternehmen wie Ritter Sport und Lindt & Spruengli haben ihre Preise erhöht; Mondelez etwa erhöhte den Preis für Milka-Tafeln um ein Drittel auf 1,99 Euro.
Anpassungen in der Produktion
Die Herausforderungen durch den Klimawandel führen auch zu Forschungsanstrengungen. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen hat Strategien entwickelt, um Kakaoplantagen klimafest zu machen. Der Fokus liegt auf der Auswahl geeigneter Schattenbäume, die den Kakaopflanzen helfen, extreme Bedingungen besser zu überstehen. Wenn diese Schattenbäume in der Trockenzeit Laub verlieren, können sie Bodenwasser konservieren und unterstützen damit die Kakaoproduktion in Dürrephasen. Dies ist entscheidend für die 70% des weltweit produzierten Kakaos, die aus Westafrika stammen, wie auch von Laborpraxis berichtet.
Insgesamt ist die Situation für die Kakaoindustrie angespannt, da Klimaveränderungen in Verbindung mit Börsenspekulationen und steigenden Produktionskosten die Preise in die Höhe treiben. Langfristig könnte Schokolade zu einem Luxusprodukt werden, was die Konsumgewohnheiten umfassend beeinflussen würde. Verbraucher sollten sich auf weitere Preiserhöhungen vorbereiten und auch die Entwicklungen in der Kakao-Produktion genau im Auge behalten.