Die Feuerwehrübungen in Nußdorf im Chiemgau zeigen eindrucksvoll, wie bereit die örtlichen Einsatzkräfte auf herausfordernde Situationen sind. Am 20. April 2025 fand eine groß angelegte Übung in der Asphaltmischanlage statt, an der rund 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie Mitarbeiter der Swietelsky Baugesellschaft und Vertreter der Kreisbrandinspektion Traunstein teilnahmen. Ein realitätsnahes Szenario wurde simuliert: Ein Feuer im Reifenlager und ein Arbeiter, der in der Mischanlage eingeklemmt war, stellten die Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung. Laut Chiemgau24, begann die Übung mit einem Übungsnotruf von einem Mitarbeiter, woraufhin das erste Feuerwehrfahrzeug nur wenige Minuten später vor Ort war.
Unter der Leitung von Einsatzleiter Christian Roppert konzentrierten sich die Feuerwehrleute auf zwei Hauptaspekte: die Brandbekämpfung und die Menschenrettung. Um Wasser für die Löschmaßnahmen zu gewinnen, wurde eine Schlauchleitung zum Hydranten aufgebaut. In einem engen und verrauchten Bereich gelang es den Feuerwehr-Sanitätern, die ersten Personen zu retten. Das Szenario verschärfte sich, als die Meldung über einen schweren Arbeitsunfall einging: Ein Arbeiter war in der Mischanlage eingeklemmt. Das sogenannte Übungspuppensimulator, das im Mischarm der Anlage verfangen war, musste zügig befreit werden. Nach kurzer Zeit konnte der Arbeiter erfolgreich aus dem engen Einstiegsschacht gerettet werden.
Erfolgreiche Übung mit wichtigen Einsichten
Die Übungsdauer betrug etwas mehr als eine Stunde und die Ziele wurden uneingeschränkt erfüllt: Alle Beteiligten wurden gerettet. Kreisbrandmeister Albert Rieder beobachtete den Einsatz und lobte das koordiniert durchgeführte Vorgehen der Feuerwehr. Die Übung hatte nicht nur den Charakter einer Einsatzsimulation, sondern auch das Ziel, die Infrastruktur der Asphaltmischanlage kennenzulernen, was die Zusammenarbeit der Feuerwehren weiter festigen sollte. Nach der Übung bot die Firma Swietelsky eine Brotzeit für alle Beteiligten an, was den kameradschaftlichen Geist der Retter stärkt.
Doch nicht nur Übungsaktivitäten prägen den Alltag der Freiwilligen Feuerwehr Nußdorf. In den letzten Wochen wurden zahlreiche Aufgaben gemeistert. So haben beispielsweise zehn Feuerwehr-Dienstleistende erfolgreich die Leistungsprüfung „Löschen“ in zwei Gruppen bestanden. Weitere Unterstützung erhielt die Feuerwehr durch die Spende von zwei Tablets von Mathias und Rudi Angermeir, Chefs des Nussdorfer Küchenhauses und aktiven Feuerwehr-Dienstleistenden, wie auf der Webseite der Freiwilligen Feuerwehr FF-Nußdorf zu lesen ist.
Rückblick auf aktuelle Ereignisse
Die letzten Monate waren geprägt von verschiedenen Einsätzen, darunter ein Brand eines Mähdreschers, der durch einen technischen Defekt verursacht wurde und mit einem Sachschaden von 120.000 Euro einherging. Glücklicherweise blieb der Fahrer unverletzt. Bei einem weiteren Einsatz, einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 304, wurden zwei Personen schwer verletzt, jedoch nicht lebensgefährlich. Auch hier wurden die Feuerwehren Nußdorf und Kammer alarmiert.
Zusätzlich engagiert sich die Feuerwehr in der Gemeinschaft. So nahm die Feuerwehr-Jugend kürzlich am Tag der Jugendfeuerwehr teil. Zudem besuchte die 3. Klasse der Nußdorfer Grundschule die Freiwillige Feuerwehr, geleitet von Klassenleiterin Sabine Korn, und lernte dabei die Aufgaben und die Technik der Einsatzkräfte kennen. In einem anderen bemerkenswerten Schritt erhielt Hans Lauber, bekannt als „Retter“ des Schlosses Pertenstein, vor 13 Jahren ein ausgemustertes Löschgruppenfahrzeug LF 8 als Geschenk von der Freiwilligen Feuerwehr.
Die Freiwillige Feuerwehr Nußdorf bleibt also nicht nur aktiv in Einsätzen, sondern gestaltet auch das Leben in der Gemeinde und sichert die Notfallbereitschaft durch kontinuierliche Weiterbildung und Übungen.