Der Salmen in Offenburg ist seit dem 21. März 2025 mit einem neuen touristischen Hinweisschild auf der Autobahn A5 in Richtung Karlsruhe beworben worden. Ein weiteres Schild in Richtung Basel soll bis Ende April zu sehen sein. Der Salmen, der seit Mai 2022 als moderner Erlebnis- und Erinnerungsort zugänglich ist, spielt eine herausragende Rolle in der Offenburger Erinnerungskultur. Hier wurden am 12. September 1847 die „13 Forderungen des Volkes“ proklamiert, der erste Grundrechtekatalog in deutscher Sprache. Diese historischen Ereignisse machen den Ort besonders bedeutsam.
Vor der Schändung der jüdischen Gemeinde Offenburg in der Reichspogromnacht 1938 diente der Salmen ab 1875 als Synagoge. Seit 1997 gehört er der Stadt Offenburg und wurde 2002 als Denkmal von nationaler Bedeutung anerkannt. Der Salmen bietet ein modernes Konzept, das multimediale Ausstellungen, einen 270-Grad-Film sowie interaktive Formate und Sonderausstellungen umfasst.
Ein Ort der Demokratiegeschichte
Der Salmen ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Zentrum der Demokratiegeschichte. Er lädt Besucher jeden Alters ein, sich mit Themen wie Demokratie, Freiheit und Grundrechten auseinanderzusetzen. Neben Dauerausstellungen gibt es ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das sich mit aktuellen gesellschaftlichen Themen beschäftigt. Ein Teil des Ziels ist es, die Bedeutung des Salmen über die Stadtgrenzen hinaus sichtbar zu machen.
Die Gedenkstätte hat ihren Sitz in der Lange Straße 52, 77652 Offenburg, und wird von der Stadt Offenburg getragen. Sie ist dienstags, donnerstags und freitags von 14 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 7 Euro, für ermäßigte Personen 5 Euro bzw. 3,50 Euro. Es werden öffentliche und gebuchte Führungen angeboten, auch spezielle Programme für Schulklassen sind möglich.
Veranstaltungsangebote und benachbarte Sehenswürdigkeiten
Nähe zur Gedenkstätte befinden sich zudem das Mikwe, ein jüdisches Ritualbad, sowie der jüdische Friedhof, der Teil des Waldbach-Friedhofs ist. Die Plastik „Freiheit“ von Jonathan Borofsky auf dem Platz der Verfassungsfreunde bietet einen weiteren Anziehungspunkt für Besucher. Außerdem gibt es eine Reihe von Publikationen, die sich mit der Geschichte des Salmen und der jüdischen Gemeinde in Offenburg befassen.
In einem breiteren Kontext der Erinnerungskultur in Deutschland spielt die Online-Ausstellung „Seven Places. Sieben Orte in Deutschland“ zur Erinnerung an den Holocaust und die Shoah eine bedeutende Rolle. Diese Ausstellung ermöglicht es, historische Ereignisse und Orte jüdischen Lebens in Deutschland zu erkunden, darunter bedeutende Stätten, die von Berlin bis nach Solingen reichen und die Geschichte der jüdischen Gemeinden dokumentieren.
Die Vernetzung und das Lernen über diese Geschichte wird durch live Veranstaltungen ergänzt, was das Engagement für die Erinnerungskultur unterstützt. Auch in Offenburg wird mit dem Salmen und den zum Gedenken an die jüdische Tradition und Geschichte geschaffenen Orten ein wichtiger Beitrag zum kollektiven Gedächtnis geleistet.
