In Freiburg wurden in der Nacht vom 08.03.2025 auf den 09.03.2025 zwei tatverdächtige Männer, im Alter von 46 und 48 Jahren, vorläufig festgenommen. Sie stehen im Verdacht, Kupferrohre von einer Hausfassade in Hausen an der Möhlin entwendet zu haben. Ein aufmerksamer Zeuge beobachtete den Diebstahl und informierte prompt die Polizei. Die Täter versuchten zwar mit einem Auto zu fliehen, wurden jedoch vom Zeugen verfolgt und konnten im Bereich des Haslacher Friedhofs von der Polizei angehalten und kontrolliert werden. Im Kofferraum ihres Fahrzeugs fanden die Beamten das Diebesgut.
Der 46-jährige Fahrer war bei der Kontrolle sichtlich alkoholisiert. Ein Atemalkoholtest ergab nahezu ein Promille. Gegen die beiden Männer wurde ein Strafverfahren wegen Diebstahls eingeleitet. Zusätzlich muss sich der 46-Jährige wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss verantworten. Die Meldung dazu wurde am 10.03.2025 um 16:02 Uhr vom Polizeipräsidium Freiburg übermittelt und bringt die anhaltenden Probleme mit Kriminalität in der Stadt erneut ins Licht.
Freiburg gilt als die am stärksten von Kriminalität betroffene Stadt in Baden-Württemberg. Die aktuellen Zahlen der Kriminalstatistik 2023 zeigen einen alarmierenden Anstieg der Straftaten um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt registrierte das Polizeipräsidium Freiburg 81.309 Straftaten. Besonders gravierend sind die Zahlen im Stadtkreis Freiburg, der mit einer Häufigkeitszahl von 11.296 Straftaten die höchste in Baden-Württemberg aufweist.
Anstieg der Gewalt- und Eigentumsdelikte
Die Kriminalitätsstatistik belegt zudem einen Zehnjahreshöchststand bei Mord- und Totschlagsfällen, mit insgesamt 49 registrierten Fällen, darunter neun Mordfälle. Zum Vergleich: Im vorherigen Jahr waren es 28 Fälle, wovon sechs Morde ins Kontingent fielen. Eine weitere besorgniserregende Entwicklung ist der Anstieg der Diebstähle, die von 8.594 im Jahr 2022 auf 10.869 im Jahr 2023 gestiegen sind. Straftaten im öffentlichen Raum stiegen um mehr als 15 Prozent auf 14.333 Delikte. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Altstadt nochmals wider, wo 6.668 Straftaten stattfanden. Die Stadtteile Haslach (3.015), Stühlinger (2.005) und Wiehre (1.879) verzeichnen ebenfalls hohe Zahlen.
Die Kriminalitätsstatistik zeigt weiterhin, dass 50,7 Prozent der Tatverdächtigen nichtdeutsch waren, und der Anteil ausländischer Verdächtiger stieg im Vergleich zum Vorjahr von 43,7 Prozent auf 50,7 Prozent. Dies wird häufig mit den Flüchtlingsbewegungen seit 2015 in Zusammenhang gebracht. Polizeipräsidenten äußerten jedoch, dass das Leben in Freiburg trotz steigender Kriminalität sicher sei und versprechen, die Sicherheitslage weiter zu verbessern.
Strategien zur Verbesserung der Sicherheitslage
Um die steigende Kriminalität zu bekämpfen, plant die Stadt Freiburg, den kommunalen Vollzugsdienst bis 2026 zu verdoppeln. Zudem wird die bestehende Sicherheitspartnerschaft mit dem Land und der Polizei fortgeführt. Videoüberwachung in der Innenstadt hat in diesem Kontext bereits 370 Fälle festgestellt, wobei 234 davon ausschließlich durch Kameras entdeckt wurden. Der Polizeipräsident versprach zudem, dass in den kommenden drei Jahren über 100 neue Stellen im Freiburger Polizeipräsidium geschaffen werden, um der Vielzahl der Delikte effektiv begegnen zu können.
