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Montag, 10. März 2025

Zoll stoppt illegalen Handel: Neun Welpen in Transportboxen entdeckt!

Neun geschmuggelte Hundewelpen auf der A2 bei Braunschweig entdeckt – Fahrer mit fehlenden Papieren nun in der Haftung.

Schüleraustausch: Brünner Gymnasiasten erkunden Schwäbisch Gmünd!

Am 10. März 2025 diskutierten Schüler aus Brünn und Gmünd über Stadtentwicklung und Städtepartnerschaften in Schwäbisch Gmünd.

Sindelfingen knüpft neue Freundschaften: Delegation besucht Muğla!

Sindelfingens OB Bernd Vöhringer besucht am 10.03.2025 Muğla, Türkei, um eine Städtepartnerschaft aufzubauen.

Bildungsrevolution in BW: Neue Wege für Viertklässler zum Gymnasium!

Mit dem Schuljahr 2024/2025 steht eine bedeutende Reform im baden-württembergischen Bildungssystem an. Ab sofort müssen Viertklässler den Test „Kompass 4“ ablegen, um ihre Fähigkeiten in Deutsch und Mathematik nachzuweisen. Dieser Test, der am 19. und 20. November durchgeführt wird, dient nicht nur der Leistungsbewertung, sondern auch als Entscheidungsgrundlage für Eltern und Lehrkräfte bezüglich der weiterführenden Schulart. Ergebnisse werden bis zum 31. Januar 2025 mit den Halbjahreszeugnissen übermittelt. Die Schule hat nun bis zu diesem Datum Informations- und Beratungsgespräche mit den Eltern anzubieten, um über die besten Bildungswege für die Kinder zu informieren, berichtet Bietigheimer Zeitung.

Das neue Schema der Schulartempfehlung sieht eine grundlegende Änderung vor. Anstelle einer konkreten Schulart werden nun Empfehlungen für das Lernniveau ausgesprochen. Hierbei werden die Schüler in drei Niveaus unterteilt: G-Niveau (Haupt-, Werkreal-, Real- oder Gemeinschaftsschule), M-Niveau (Real- oder Gemeinschaftsschule) und E-Niveau (Gymnasium oder Gemeinschaftsschule). Um einen Platz an einem Gymnasium zu erhalten, müssen Schüler mindestens einen Durchschnitt von 2,5 in den Fächern Mathematik und Deutsch haben, und in diesen Fächern dürfen keine Noten schlechter als 3,0 (befriedigend) stehen.

Die Rolle des „Kompass 4“-Tests

Der „Kompass 4“-Test soll die klassischen Wissensbereiche abdecken und auch überfachliche Kompetenzen prüfen. Bei unzureichenden Leistungen im Test oder wenn die Klassenkonferenz nicht für einen Wechsel ans Gymnasium spricht, wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, einen zusätzlichen Potenzialtest zu schreiben. Diese Tests finden im Februar statt, und ein bestandener Potenzialtest ist Voraussetzung für die Gymnasialaufnahme, auch bei privaten Gymnasien.

Die aktuellen Ergebnisse des „Kompass 4“-Tests zeigen, dass 87 % der Schüler G-Niveau in Mathematik erreichten, während lediglich 7 % das M-Niveau und 6 % das E-Niveau erlangten. Diese Zahlen werfen Fragen über die Vorbereitung und Unterstützung von Schülern an Schulen auf. Für das Schuljahr 2024/2025 hat das Ministerium dafür gesorgt, dass die Orientierungsphase in der fünften Klasse, die ursprünglich in der sechsten Klasse angesiedelt war, um ein Jahr verkürzt wurde, um den Übergang zu erleichtern. Die Informations- und Beratungsgespräche der sechs Kommunen sollen dazu dienen, die Eltern über diese Prozesse umfassend zu informieren.

Reformen im Bildungssystem

Der Schritt zur Reform ist Teil eines langen Entwicklungsprozesses im deutschen Bildungssystem, das über Jahre hinweg geprägt war von sozialen und kulturellen Veränderungen. Die schulische Ausbildung musste nicht nur den steigenden gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden, sondern auch immer wieder den Herausforderungen der politischen Rahmenbedingungen begegnen. Historisch betrachtet begann die Schulpflicht bereits im Jahr 1763 in Preußen, was eine bedeutende Rolle in der nationalen Identität und kulturellen Integration spielte. Bildungsreformen in Deutschland erfolgen oft schrittweise und sind stark von Klassenkonflikten und politischen Überzeugungen beeinflusst, was die Einführung des dreigliedrigen Schulsystems nach dem Ersten Weltkrieg deutlich macht, erläutert Bundeszentrale für politische Bildung.

Während das Bildungssystem in Deutschland traditionell stark differenziert und stratifiziert ist, versucht die neue Reform in Baden-Württemberg, den Elternwille in den Fokus zu rücken und gleichzeitig den unterschiedlichen Bedarfen der Schüler umfassender gerecht zu werden. Diese Reformen sollen dazu beitragen, dass alle Schüler die bestmöglichen Bildungswege finden und die Zugangschancen zu höheren Schulen gerechter verteilt werden, um eine stetige Verbesserung der Bildungsqualität sicherzustellen.

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