Harald Kümmel, ein 68-jähriger Extremsportler, hat sich einer beeindruckenden Herausforderung gestellt: Er umrundete Mallorca als Stehpaddler. Diese 500 Kilometer lange Tour entpuppte sich als weitaus abenteuerlicher als ursprünglich geplant. Kümmel kämpfte nicht nur mit den anspruchsvollen Bedingungen, die durch Sturm und meterhohe Wellen geprägt waren, sondern verbrachte auch über 100 Stunden auf dem Wasser, von denen lediglich etwa 10 Stunden ruhiges Paddeln ermöglicht wurden, wie Stuttgarter Nachrichten berichtet.
Kümmel hat sich umfassend auf diese Tour vorbereitet. Er trainierte auf dem Neckar und an verschiedenen Geräten, um sich fit für die Herausforderung zu machen. Vor der Reise beriet er sich mit seinem Cousin, der auf Mallorca lebte und bei der Routenplanung half, jedoch verstorben war, kurz bevor die Tour begann, an Lungenkrebs. Dies fügte der ohnehin schon emotionalen Herausforderung eine weitere Dimension hinzu, während Kümmel gleichzeitig Spenden für den Förderverein krebskranker Kinder in Stuttgart sammelte. Am Ende liefen 14.000 Euro für den guten Zweck zusammen.
Herausforderungen und Abenteuer
Die Bedingungen während der Tour waren besonders herausfordernd: Im August 2024 war das Wassertemperaturen mit bis zu 31 Grad Celsius unberechenbar. Kümmel war gezwungen, oft in Buchten auszuharren, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Während dieser Zeit fand er Orte zum Schlafen in Buchten, verlassenen Villen, Höhlen und sogar im Wellness-Resort, wo er sein Board versteckte, um unerkannt zu bleiben. Um seine Sicherheit zu gewährleisten, entschied er, den besonders anspruchsvollen Abschnitt um Cap Formentor auszulassen.
Trotz der widrigen Umstände wird Kümmels Leistung, von denen er insgesamt 350 Kilometer bewältigte, als bemerkenswerte Errungenschaft anerkannt. Während der Tour dokumentierte er nicht nur Geräusche und Erlebnisse der Natur, sondern erlebte auch eine persönliche Entwicklung durch die Überwindung zahlreicher Hürden. Kümmel betont die Bedeutung von Bewegung, auch im Alter. Er hebt hervor, wie Sport und besonders Aktivitäten wie Stehpaddeln, die in ruhigen Gewässern ohne Wellengang ausgeübt werden, zu einem Gefühl von Entspannung und Naturverbundenheit führen können.
Der Weg des Stehpaddelns
Stehpaddeln, ein Sport, der in den 1960er Jahren bei hawaiianischen Surfern in Waikiki entstand, hat sich inzwischen zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt, die nicht nur Wettkämpfe und Zusatztraining ermöglicht, sondern auch gesundheitliche Vorteile bietet. Diese Sportart steigert den Serotonin-, Endorphin- und Dopaminspiegel und ist für alle Altersgruppen geeignet. Die Ausrüstung besteht aus einem speziellen Stehpaddelbrett, einem Ruder und einer Sicherheitsausstattung wie Schwimmweste und Sonnenschutz, wie auf watersportsmallorca.com erläutert wird.
Kümmel wird am 21. März im Seniorentreff in Winnenden einen Vortrag halten und ist abends beim VfL Waiblingen zu Gast. In seinen Geschichten möchte er auch andere dazu inspirieren, sich körperlich betätigen, denn Bewegung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit, besonders bei älteren Menschen.