Das Start-up-Promotion-Programm der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) geht in eine neue Runde und hat das Ziel, Frauen auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit zu unterstützen. Diese Initiative wird zum zweiten Mal angeboten und erhält Finanzierung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Bis Ende des Jahres werden neun Teilnehmerinnen durch das Programm begleitet, das darauf abzielt, Netzwerke und Ressourcen für innovative Geschäftsideen bereitzustellen. Anna Fischer vom Team Unternehmertum@THWS ist verantwortlich für die Durchführung der Maßnahmen.
Das Programm bietet verschiedene Unterstützungsformate an, darunter Veranstaltungen und Workshops in Würzburg, München und Berlin. Zudem erhalten die Teilnehmerinnen individuelle Unterstützung durch Mentoring von Experten. Ein optionales dreimonatiges Stipendium sowie ein materielles Budget sind ebenfalls Teil des Angebots. Eine der Teilnehmerinnen plant, einen kooperativen Supermarkt in Würzburg zu eröffnen. Neele Teich, eine Beteiligte, hebt hervor, wie das Programm Herausforderungen meistert und persönliches Wachstum fördert. Anna Manger, eine Stipendieninhaberin, schätzt besonders die Möglichkeit, an ihrer Geschäftsidee zu arbeiten und von erfahrenen Mentoren zu lernen.
Herausforderungen für Gründerinnen
Trotz des bekannten wirtschaftlichen Potenzials sind Frauen im Gründungsgeschehen in Deutschland stark unterrepräsentiert. Während der Anteil weiblicher Entrepreneure im letzten Jahr von 16 % auf 20 % stieg, sind immer noch zahlreiche Hürden zu überwinden. Laut aktuellen Daten haben 37 % der Gründungsteams mindestens eine Frau. Traditionelle Rollenbilder drängen Frauen oft in Familien- und Haushaltsrollen, und der Zugang zu Venture Capital bleibt eine große Herausforderung. Weibliche Gründerteams erhalten im Schnitt nur 1,1 Millionen Euro, während männliche Teams 9,7 Millionen Euro erhalten.
Um diese Ungleichheiten zu adressieren, hat die Bundesregierung den Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ ins Leben gerufen. An diesem Plan sind mehrere Ministerien beteiligt, darunter das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend. Die Ziele umfassen die Ausweitung des Finanzierungsangebots für Existenzgründerinnen, die Verbesserung der Rahmenbedingungen und die Erhöhung der Sichtbarkeit von selbständigen Frauen.
Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen
Ein wichtiger Bestandteil der Unterstützung ist die gezielte Förderung professioneller Existenzgründungsberatung. Die staatlichen Fördermittel können bis zu 80 % der Kosten für diese Beratung abdecken. Im Jahr 2023 waren 34 % aller Selbständigen in Deutschland Frauen, während im Gründungsmonitor 2024 der KfW 44 % der Unternehmensgründungen durch Frauen verzeichnet wurden. Trotz dieser positiven Entwicklungen sind nur 5,8 % der weiblichen Erwerbstätigen selbstständig, im Vergleich zu 10 % der Männer.
Um Gründerinnen weiter zu unterstützen, wurde die bundesweite gründerinnenagentur (bga) etabliert. Diese bietet umfassende Dienstleistungen zu Existenzgründungen sowie Zugang zu über 500 Beratungseinrichtungen und 350 Netzwerken in allen 16 Bundesländern. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Projekte, die Frauen in unterschiedlichen Bereichen fördern, beispielsweise das Projekt „Frau-Handwerk-Nachfolge“, das innovative Ansätze zur Gewinnung von Frauen für Karrieren im Handwerk sucht.
Das Start-up-Promotion-Programm der THWS ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um Frauen den Zugang zu unternehmerischen Möglichkeiten zu erleichtern und ihre Erfolgschancen im Gründungsbereich zu erhöhen. Interessierte Frauen sind aufgerufen, sich für das Programm zu bewerben und somit den ersten Schritt in eine potenziell erfolgreiche Selbstständigkeit zu wagen.
Für weitere Informationen über den Aktionsplan und die Programme zur Unterstützung von Frauen in der Selbstständigkeit können die Webseiten von Deutschland-startet und bmfsfj.de besucht werden.