Am 28. Februar 2025 fand in Dornstetten der traditionelle Rathaussturm am Schmotzigen Donnerstag statt. Die verschiedenen Narrenvereinigungen, darunter die Narrenzunft und die Drillerhansele, ließen sich diesen Brauch nicht entgehen. Unter dem fröhlichen Gelächter und bunten Kostümen forderten sie Bürgermeister Bernhard Haas heraus, während das Rathausteam am langen Seil vor das Rathaus gezogen wurde. Zu den Teilnehmern der festlichen Aktion gehörten die Schnogaklopfer, Pestbutzen, Kräuter-Greteln, Fuchslochweible und Schurkenfänger. Dieser Sturm markiert den Beginn der heißen Phase der Fasnet und zieht Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an.
Die Fasnet, auch als Fastnacht bekannt, hat im Südwesten Deutschlands eine lange Tradition. Sie ist ein mehrtägiges Fest, das vor der Fastenzeit gefeiert wird und sich durch eigene Bräuche und Traditionen auszeichnet. Diese Feierlichkeiten sind tief in der regionalen Kultur verwurzelt und unterscheiden sich erheblich vom rheinischen Karneval. Besonders in der Schwäbisch-alemannischen Region wird die Fasnacht mit viel Leidenschaft durchgeführt.
Umzug und Wahlen in Dornstetten
Ein weiteres bedeutendes Ereignis in Dornstetten fand am 23. Februar statt, als der Fastnachtsumzug zeitgleich mit der Bundestagswahl stattfand. Um sicherzustellen, dass der Zugang zum Wahllokal im Rathaus gewährleistet blieb, musste die Umzugsroute verändert werden. Der Umzug begann kurz nach 13 Uhr und sorgte für gute Stimmung, während Musik in den Straßen erklang. SWR-Reporterin Anne Jethon berichtete live von den Feierlichkeiten.
Die Wahlleiterin äußerte sich positiv über die „sehr gute Wahlbeteiligung“ im Wahllokal. Einige Narren, wie die Schnogaklopfer, wurden beim Wählen im Rathaus gesehen, mussten jedoch ihre Masken abnehmen. Für die Narren der Drillerhansele hatte die Wahl ein zusätzliches Hindernis: Sie wurden zur Briefwahl aufgerufen, um sich besser auf die anschließenden Feierlichkeiten konzentrieren zu können. Bürgermeister Bernhard Haas betonte, dass das Rathaus für Wähler zugänglich bleiben müsse, was bedeutete, dass einige Höhepunkte der Fasnet, wie das Narrengericht, ausfallen mussten.
Tradition darf nicht fehlen
Trotz der Änderungen in der Umzugsstrecke zeigten die Narren Gelassenheit und Verständnis. Vorbereitungen für den Umzug und die damit verbundenen Feierlichkeiten begannen bereits früh am Morgen um 6 Uhr. Während des Umzugs hatte man jedoch die Möglichkeit, im Kostüm ins Wahllokal zu gehen, wobei starke Schminke oder Masken nicht erlaubt waren. Stark betrunkene Wähler konnten aus dem Wahllokal verwiesen werden, durften aber später zurückkehren.
Die Fasnacht im Südwesten ist mehr als nur ein schöner Brauch; sie spiegelt die Kultur und Traditionen der Region wider und zieht jährlich Tausende von Menschen an. Das bunte Treiben, die Masken und kostümierten Figuren sowie die Musik und die köstlichen Fasnachtskrapfen sind nur einige der Gründe, warum diese Feierlichkeiten so geschätzt werden. Für viele ist die Fasnet ein unverzichtbares kulturelles Event, das mit vielen Emotionen und Freude verbunden ist.
