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Freitag, 28. Februar 2025

Unfall in Waiblingen: Frau verletzt sich beim Balkon-Notrettungsversuch!

Unfall in Waiblingen: 23-Jährige verletzt sich beim Klettern am Balkon, während der Herd brennt. Feuerwehr im Einsatz.

Herzschwäche? So gelingt die Gelenkoperation im EK Ravensburg!

Am St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg minimieren Experten Risiken bei Hüft- und Knieoperationen durch innovative Methoden.

Ruhestand nach 42 Jahren: Bernd Schmidt verabschiedet sich von der Polizei

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Hexen stürmen Landratsamt: Weiberfasching feiert Frauenpower!

Am 27. Februar 2025 stürmten die Hexen der Karnevalsgesellschaft Hilaritas Lauf im Rahmen des Weiberfaschings das Landratsamt im Nürnberger Land. Die Aktion wurde von einem bunten Treiben begleitet, das sich durch Trommeln, laute Rufe und kreative Kostüme auszeichnete. Der Landrat Armin Kroder nahm diese humorvolle Erstürmung mit einem Lächeln auf und ließ sich die Krawatte, ein starkes Symbol der Macht, von den Hexen abtrennen. Die Krawatte wurde zur Trophäe der Ereignisse und blieb nicht lange unbemerkt. Im Anschluss feierten die Hexen gemeinsam mit Landrat Kroder in ausgelassener Stimmung.

Weiberfasching, der jährlich am Donnerstag vor Aschermittwoch gefeiert wird, markiert den Übergang vom Sitzungs- zum Straßenkarneval. Historisch betrachtet hat der Tag seine Wurzeln im Mittelalter, als Frauen in der Gesellschaft subordinierte Rollen einnahmen. An diesem speziellen Tag übernahmen die Frauen die Kontrolle, während die Männer sich um den Haushalt und die Kinder kümmerten. Das Symbol des Durchtrennens der Krawatte, das Ende der 1950er Jahre populär wurde, verdeutlicht die Entmachtung des Mannes und die Befreiung der Frauen in der Gesellschaft.

Die Tradition des Weiberfaschings

Der Weiberfasching wird in Deutschland unter verschiedenen Namen gefeiert. Die Bezeichnungen variieren regional; im Rheinland wird er als „Wieverfastelovend“ gefeiert, während im Aachener Raum der Begriff „Fettdonnerstag“ gängig ist. In Baden-Württemberg beginnt mit dem „Schmotzigen Donnerstag“ die heiße Phase der schwäbisch-alemannischen Fastnacht, wo der Begriff „schmotzig“ sich auf Fett bezieht und nicht etwa auf Schmutz. Diese Feierlichkeiten sind ein Ergebnis der beinahe arbeitsfreien Zeit für Metzger während der Fastenzeit, die eine Atmosphäre für ausgelassene Feste zwischen den Menschen schufen.

Die Ursprünge des Weiberfaschings reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Nonnen und Stiftsfrauen während des Faschings verbotene Genüsse wie Kaffee und Wein feierten. Im 19. Jahrhundert entstand im Bonner Stadtteil Beuel der moderne Weiberfasching, als Wäscherinnen ein Damenkomitee gründeten, um ihren Unmut über die Männer kundzutun. Der erste Rathaussturm in Deutschland fand 1957 in Beuel statt und setzte einen Trend in der Feierkultur des Landes.

Regionale Besonderheiten und Bräuche

Besonders in der Eifel, in der Pfalz sowie im schwäbisch-alemannischen Raum wird dieser Tag unter verschiedenen Namen gefeiert und bringt eine Fülle von Bräuchen mit sich. In Kempten im Allgäu wird seit 1998 am „gumpigen Donnerstag“ das Rathaus gestürmt. Das Abschneiden der Krawatten geschieht nicht nur aus Tradition, sondern wird auch als symbolische Kastration gedeutet, obwohl es juristisch als Sachbeschädigung gilt.

Die Weiberfastnacht bleibt ein bedeutendes kulturelles Ereignis, bei dem trotz regionaler Unterschiede die Essenz des Festes gleich bleibt: Frauen übernehmen symbolisch die Macht, feiern ausgelassen und begehen diese einmal im Jahr stattfindende Tradition mit Freude und Kreativität. Es ist ein Tag des Innehaltens, des Feierns und nicht zuletzt der Gleichstellung, der die Wichtigkeit der Rolle der Frauen in der Gesellschaft feiert und bewusst macht.

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