Die Gewerkschaft IG BAU schlägt Alarm. Im Landkreis Erding stehen die Löhne für Maler und Lackierer auf der Kippe. Laut merkur.de kritisieren die Vertreter der Gewerkschaft die aktuellen Löhne scharf. Die Arbeitgeber haben lediglich eine Erhöhung von 2% vorgeschlagen, was für die Malergesellen lediglich 37 Cent pro Stunde mehr bedeutet.
Die IG BAU bezeichnet dieses Angebot als „Lohn-Minus“, insbesondere angesichts der steigenden Inflation. Stattdessen fordert die Gewerkschaft eine Anhebung der Löhne um 8%, was einen zusätzlichen Betrag von 1,50 Euro pro Stunde nach sich ziehen würde. Rund 190 Beschäftigte aus 45 Malerbetrieben und Lackierereien im Landkreis Erding sind von diesem Tarifkonflikt betroffen.
Verhandlungen gescheitert
Die Verhandlungen am Tariftisch mussten bereits in der dritten Runde abgebrochen werden, was die IG BAU dazu veranlasst hat, auf eine Schlichtung zuzusteuern. „In Deutschland arbeiten rund 115.000 Maler und Lackierer in 21.700 Betrieben“, erklärt igbau.de Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Dieser warnt vor den Konsequenzen der bisherigen Lohnpolitik und der damit verbundenen Frustration unter den Beschäftigten.
Ein weiterer Punkt der Gewerkschaft ist die Verantwortung der Arbeitgeber. Diese führen wirtschaftliche Unsicherheiten als Hauptgrund für die niedrigen Löhne an. Gleichzeitig kritisiert die IG BAU den Bundesinnungsverband der Maler und Lackierer dafür, die wirtschaftliche Situation kleinzureden und sich auf weltpolitische Krisen zu berufen, um Lohnkürzungen zu rechtfertigen.
Folgen für die Branche
Burckhardt betont, dass eine Abkopplung der Löhne von der Entwicklung der Branche schwerwiegende Folgen haben wird. Insbesondere warnt er vor einem möglichen Fachkräftemangel und Nachwuchsproblemen, die durch unzureichende Löhne verstärkt werden könnten. Auch im Vergleich zu anderen Sektoren wie dem Baugewerbe, in dem kürzlich ein neuer Tarifvertrag beschlossen wurde, zeigt sich ein großes Ungleichgewicht.
Der neue Tarifvertrag im Baugewerbe sorgt zwischen 2024 und 2026 für einen schrittweisen Anstieg der Löhne und Gehälter. Laut handwerk.com werden die Löhne in drei Stufen angehoben. Die erste Erhöhung tritt bereits im Mai 2024 in Kraft. Im Gegensatz dazu scheinen die Maler und Lackierer weiterhin ohne faire Perspektive zu sein.
Die Situation im Kreis Erding sollte als Warnsignal dienen. Die Forderungen der IG BAU sind klar, und der Druck auf die Arbeitgeber wächst. Nur wenn die Löhne ausreichend angehoben werden, kann die Branche langfristig gesichert werden.