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Sonntag, 19. Januar 2025

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Ulm erhält neue Berufsfeuerwehr: Einsätze bleiben unverändert!

Mit dem Jahreswechsel 2025 hat die Feuerwehr Ulm durch eine Satzungsänderung offiziell eine Berufsfeuerwehr eingerichtet. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Umbruch in der Organisation der Feuerwehr, die bisher als „Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften“ agierte. Feuerwehrkommandant Adrian Röhrle und der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl betonten bei ihrem Besuch der Ulmer Hauptfeuerwache, dass sich für die Bürger nichts ändern werde. Der Wechsel zur Berufsfeuerwehr ist vor allem durch das Landesfeuerwehrgesetz bedingt, das in Städten mit über 100.000 Einwohnern eine Berufsfeuerwehr vorschreibt.

Ulm hatte seit 1981 eine Ausnahmegenehmigung, die immer wieder verlängert wurde. Nun hat die Stadt entschieden, auf eine weitere Verlängerung zu verzichten. Dies ist ein bewusst gewählter Schritt, der sowohl eine Anpassung an die aktuellen gesetzlichen Anforderungen als auch an die steigenden Bedürfnisse der Bevölkerung widerspiegelt.

Gründe für den Wandel

Ein zentrales Argument für die Gründung der Berufsfeuerwehr ist die Notwendigkeit der Nachwuchswerbung. Die Wettbewerbssituation um geeigneten Feuerwehrnachwuchs hat sich deutlich verschärft, was den Status einer Berufsfeuerwehr für potenzielle Bewerber attraktiver macht. Feuerwehr Ulm verfügt über 14 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr und Spezialeinheiten, die nun gemeinsam auftreten.

Die Struktur der Feuerwehr bleibt dabei größtenteils unverändert. Die Einsatzkleidung und Fahrzeugbeschriftung werden beibehalten. Die Integration der ehrenamtlichen Kräfte bleibt essenziell: Rund 500 Ehrenamtliche unterstützen die hauptamtlichen Feuerwehrleute bei insgesamt etwa 2.500 Einsätzen pro Jahr. Über 80 hauptamtliche Feuerwehrleute erhalten bei Großeinsätzen Verstärkung durch ihre ehrenamtlichen Kollegen, insbesondere nachts und an Wochenenden.

Unterstützende Maßnahmen

Um die ehrenamtlichen Feuerwehrleute weiter zu stärken, wird ein Wohnhaus direkt hinter der Feuerwache bereitgestellt. Dies ermöglicht eine bessere Einsatzbereitschaft der freiwilligen Kräfte, insbesondere in der Nacht, wenn zwei Ehrenamtliche zusammen mit acht hauptamtlichen Feuerwehrleuten auf der Wache sind. Tagsüber sind an Werktagen 16 Beamte im Einsatz, während am Wochenende neun Ehrenamtliche und acht Feuerwehrbeamte gemeinsam arbeiten.

Mit der Satzungsänderung wird auch die Gründung einer Kinderfeuerwehr ermöglicht, um bereits frühzeitig Interesse für die Feuerwehr zu wecken. In Ulm sind derzeit knapp 200 Jugendliche aktiv in der Jugendfeuerwehr, was zeigt, dass die Nachfrage und das Engagement in diesem Bereich stetig zunehmen.

Ein starkes Netzwerk

Die Feuerwehr Ulm umfasst nicht nur die regulären Einsatzkräfte, sondern auch Stadtteilfeuerwehren, eine Altersabteilung, einen Musikzug, eine Rettungshundestaffel und Notfallseelsorge. Insgesamt arbeiten über 1.100 Helfer in verschiedenen Bereichen der Feuerwehr Ulm, was die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr und deren Integration in das Berufsfeuerwehrwesen unterstreicht.

In einem breiteren Kontext spiegelt sich dieser Wandel auch in den gesetzlichen Rahmenbedingungen der Feuerwehren in Deutschland wider, wie beispielsweise im Feuerwehrgesetz, das die Aufgaben und Organisation von Feuerwehren regelt und regionale Differenzen ermöglicht. Dies zeigt sich auch beim Umgang mit Pflicht- und Zusatzaufgaben, die je nach Gemeinde unterschiedlich gestaltet werden können. Das neue Feuerwehrgesetz in Ulm steht nicht für einen bloßen Wechsel der Bezeichnung, sondern bedeutet eine grundlegende Weiterentwicklung und Professionalisierung der Feuerwehrstruktur in der Stadt.

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