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Donnerstag, 16. Januar 2025

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Falsche Polizisten: Senioren in Bayern massiv betrogen!

Am 16. Januar 2025 hat die Kriminalpolizei Ingolstadt zwei Tatverdächtige festgenommen, die im Zusammenhang mit einer Serie von Betrugsdelikten als ‚falsche Polizeibeamte‘ in Bayern operierten. Die beiden Männer, im Alter von 57 und 19 Jahren, stammen aus Nordrhein-Westfalen und werden für mindestens neun Straftaten verantwortlich gemacht, bei denen ein mittlerer Schaden im sechsstelligen Bereich entstand. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hat gegen die Tatverdächtigen Haftbefehle erwirkt.

Das Duo wurde seit Dezember 2024 aktiv und ließ sich am Telefon als Polizeibeamte ausgeben, um ältere Menschen zur Herausgabe von Geld, Gold und anderen wertvollen Gegenständen zu bewegen. Die Opfer erhielten Telefonanrufe, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass ihre Wertsachen zu Hause nicht mehr sicher seien. Dies entspricht dem gängigen Modus Operandi von Callcenter-Betrügern, die psychologische Tricks anwenden, um Vertrauen zu gewinnen und die Opfer zur Herausgabe ihrer Besitztümer zu bewegen.

Details der Betrugsserie

Bislang gingen Meldungen über vier vollendete Betrugsfälle und drei Versuche in verschiedenen Landkreisen, darunter Eichstätt, München und Neuburg-Schrobenhausen, ein. Der 57-Jährige wurde Anfang Januar 2025 nach einem weiteren Betrugsversuch in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Füssen festgenommen, wobei im Fahrzeug des Verdächtigen Goldbarren und andere Wertgegenstände entdeckt wurden. Der 19-Jährige wurde in Spanien verhaftet und wird dort mit einem europäischen Haftbefehl gesucht.

Die bayerischen Justizbehörden haben in den letzten Jahren einen signifikanten Anstieg von Betrugsfällen „Falsche Polizeibeamte“ verzeichnet. Allein im Jahr 2020 wurden 6.113 Fälle registriert, während es 2019 noch 3.215 waren. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich berichtet, dass die Hintermänner häufig aus Callcentern im Ausland, insbesondere aus der Türkei oder Osteuropa, agieren. In dieser Zeit erbeuteten die Täter über neun Millionen Euro mit dem „Falsche-Polizisten-Trick“.

Die psychologischen Methoden der Betrüger

Der Trickbetrug richtet sich vor allem gegen Seniorinnen und Senioren, welche häufig die Zielgruppe für diese Machenschaften sind. Psychische Folgen wie Depressionen und Angstzustände sind bei den Opfern keine Seltenheit. Viele von ihnen zeigen aus Scham oder aus gesundheitlichen Gründen keine Anzeige an, was zu einer hohen Dunkelziffer führt. Um gegen diese Form der Kriminalität vorzugehen, verfolgt die bayerische Justiz Callcenter-Betrug konsequent, unterstützt durch Spezialstaatsanwälte.

Im Rahmen dieser Einsätze sind auch Partnerschaften mit den Behörden in der Türkei entstanden. Die Stadt Izmir hat sich als ein Zentrum für Callcenter-Betrug etabliert. Etwa 67 Telefonbetrüger wurden im September 2022 in der Türkei verurteilt, wobei die Haftstrafen für die Hauptangeklagten mehrere Hundert Jahre betrugen. Dennoch sind Auslieferungen an Deutschland und die anschließende Entschädigung der Opfer oft problematisch.

Die Polizei gibt Hinweise zur Vermeidung solcher Betrugsfälle: Personen sollten bei Anrufen mit der Nummer 110 vorsichtig sein und niemals Geld oder Wertgegenstände übergeben. Echte Polizeibeamte können niemals die Herausgabe von Bargeld verlangen. Bei Verdacht sollten umgehend die richtigen Behörden kontaktiert werden.

Bayerns Justizminister Eisenreich setzt sich für einen verstärkten Verfolgungsdruck auf internationale Kriminelle ein und betont die Bedeutung von Netzwerken und Kooperationen mit Nachbarländern zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens.

Die Kriminalpolizei Ingolstadt ermittelt weiterhin und ruft die Öffentlichkeit zur Mithilfe auf. Zeugen oder Personen, die mit den Tätern in Kontakt gekommen sind, werden gebeten, sich zu melden. Die Bekämpfung von Betrugsdelikten bleibt eine der vorrangigen Aufgaben der bayerischen Sicherheitsbehörden.

Polizei Bayern berichtet über die Festnahmen. Weitere Informationen über Betrugsmaschen sind auf bayern.de zu finden, während der Artikel über das Ausmaß der Betrugsdelikte und die internationalen Hintergründe auf Tagesschau detailliert beschrieben wird.

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