Am 15. Januar 2025 informierte die Stadt Villingen-Schwenningen über die Einführung kleinräumiger Grundschulbezirke, die seit dem 1. Januar 2025 gelten. Diese Maßnahme wurde auf Verlangen des Regierungspräsidiums Freiburg beschlossen und möchte die schulische Zuteilung der Kinder stärker am Wohnort ausrichten. Vor rund 15 Jahren wurden diese Bezirke abgeschafft, doch der Gemeinderat hat nun eine Kehrtwende vollzogen, um die entsprechenden Landesgesetze umzusetzen. Die Änderungen gelten ab dem Schuljahr 2025/26 und zielen darauf ab, eine bessere Verteilung der Schülerinnen und Schüler an den Grundschulen zu gewährleisten, wie suedkurier.de berichtet.
Die Informationsveranstaltung zur Einführung fand in Anwesenheit mehrerer Referenten statt, darunter Andrea Breinlinger-Müller, die Abteilungsleiterin Schule, und Lisa Jauch, die Sozialplanerin. Das Veranstaltungsteam, bestehend aus Schulrätin Simone Spengler und Stephanie Schick, der geschäftsführenden Schulleiterin, erläuterte das Konzept der neuen Grundschulbezirke. Ein zentrales Anliegen der Maßnahme ist es, Schulwege sicherer zu gestalten: Kinder sollen keine großen Straßen queren müssen, was von den Eltern besonders begrüßt wird. Die Grundschulen erhalten eigene Grundschulbezirke, um wohnortnahe Schulbesuche zu ermöglichen.
Details zur Schulzuweisung und Anmeldungen
Für die zukünftigen Erstklässler erfolgt die Zuordnung zu den Grundschulen anhand des Wohnbezirks. Eltern werden schriftlich eingeladen, ihre Kinder in der zuständigen Grundschule anzumelden. Die Frist für die Schulanmeldung und Schulaufnahme erstreckt sich vom 10. bis 21. Februar 2025. Ein Schulbezirkswechsel ist nur aus triftigen Gründen möglich, wie etwa dem bereits bestehenden Geschwisterkind an einer anderen Grundschule oder einem fehlenden Ganztagesangebot im Wohnbezirk. Der Wunsch nach einer anderen Betreuungsform kann ebenfalls einen Wechsel rechtfertigen. Nicht akzeptiert wird hingegen der Wunsch, Freunde aus dem Kindergarten in der Wunschschule zusammenzuführen.
Tino Berthold, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats, äußert Bedenken hinsichtlich möglicher Anträge auf Schulbezirkswechsel. Er macht darauf aufmerksam, dass viele Eltern möglicherweise das Wunschdenken haben, ihre Kinder in eine Schule zu bringen, wo Freunde bereits sind, was das neue System komplizieren könnte.
Einführung der kleinräumigen Grundschulbezirke
Die Entscheidung zur Wiedereinführung der kleinräumigen Grundschulbezirke bedeutet einen bedeutenden Schritt für das Schulsystem in Villingen-Schwenningen. Die Planung der Grundschulbezirke erfolgte unter Einbeziehung verschiedener Institutionen, darunter das Stadtplanungsamt, das staatliche Schulamt, Jubis sowie Schulleitungen und Elternbeiräte. Hierbei wurden auch die Einwohnerzahlen der letzten sechs Jahre sowie die Entwicklung neuer Wohngebiete in die Überlegungen einbezogen, so berichtet schwarzwaelder-bote.de.
In einer Zeit, in der Bildungspolitik an vielen Stellen diskutiert wird, wird auch hier deutlich, wie wichtig es ist, dass der Wohnort nicht über die Bildungsqualität entscheidet. In diesem Zusammenhang äußert sich die CDU/CSU in ihrem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2025 und fordert die Einführung verbindlicher Vergleichsarbeiten und eine gezielte Verbesserung der Bildungsangebote, um Chancengleichheit für alle Kinder zu fördern, wie in bildungsserver.de thematisiert.
Durch die Umsetzung der kleinräumigen Grundschulbezirke wird erwartet, dass Kinder in Villingen-Schwenningen besser an Schulen in ihrer Nähe zugeordnet werden, was langfristig auch die Verkehrsbelastung reduzieren und die Schulwege für die Familien sicherer gestalten könnte.
