Am 14. Januar 2025 eröffnet das Landratsamt Landsberg am Lech einen „Pop-Up-Store“ in der Hubert-von-Herkomer Straße 115, der ehemaligen Schmuckladen Gallo & Vincenti. Der Store hat das Ziel, die Bürger über die geplanten Neubauprojekte des Bürgeramts am Penzinger Feld zu informieren. Dabei stehen zahlreiche Themen zur Diskussion, die nicht nur die Kosten, sondern auch den Nutzen und das Für und Wider von Miete versus Neubau umfassen.
Ansprechpartner aus dem Landratsamt werden im Pop-Up-Store täglich für persönliche Gespräche zur Verfügung stehen. Die Eröffnung erfolgt am 13. Januar und der Store wird bis zum 22. Februar 2025 geöffnet sein. Dabei ist er montags bis freitags von 15:00 bis 18:00 Uhr, mittwochs zusätzlich von 10:00 bis 13:00 Uhr und samstags von 10:00 bis 14:00 Uhr zugänglich.
Bürgerentscheid steht bevor
Parallel zu den Informationsgesprächen wird am 23. Februar 2025 ein Bürgerentscheid stattfinden, der zeitgleich mit der Bundestagswahl abgehalten wird. Das Interesse der Bürger ist geweckt, insbesondere aufgrund der jüngsten Aktivitäten einer Bürgerinitiative, die gegen den Neubau des Landratsamts mobil macht. Diese Initiative hat innerhalb von nur vier Wochen über 9.000 Unterschriften gesammelt, wobei für das Zustandekommen eines Bürgerentscheids knapp 5.000 gültige Unterschriften erforderlich sind.
Die Unterschriftenlisten werden nun an 31 Landkreisgemeinden weitergegeben, um die Gültigkeit der Unterschriften zu überprüfen. Die Bürgerinitiative zeigt sich zuversichtlich, das erforderliche Quorum zu erreichen, und gibt zu Protokoll, dass sie ab 7.000 Unterschriften „hundert Prozent safe“ sei. Der Kreistag ist gefordert, innerhalb von vier Wochen nach Einreichung der Unterschriften die Gültigkeit festzustellen. Zudem muss der Landkreis nach dieser Feststellung innerhalb von drei Monaten einen Bürgerentscheid durchführen.
Kritik am geplanten Neubau
Die geplanten Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 120 Millionen Euro, was in der Bevölkerung für hitzige Diskussionen sorgt. Kritiker sehen das Projekt als „Prestigebau“, der die Finanzen des Landkreises erheblich belasten könnte. In diesem Kontext fordert die Bürgerinitiative, einen Kostendeckel von 50 Millionen Euro einzuführen und stattdessen einen kostengünstigeren „Zweckbau“ vorzuschlagen. Landrat Thomas Eichinger (CSU) verteidigt die hohen Kosten und argumentiert, dass diese für einen modernen Verwaltungsbau mit 18.000 Quadratmetern Geschossfläche angemessen seien. Aktuell sind bereits 7.000 Quadratmeter Büroflächen außerhalb des Landratsamts angemietet, und der Personalbedarf wird voraussichtlich weiter steigen.
Zudem hat Landrat Eichinger in Aussicht gestellt, ein Ratsbegehren mit einem Gegenvorschlag einzubringen, sollte der Bürgerentscheid zustande kommen. Damit könnte die kontroverse Debatte um den Neubau des Landratsamts weiter an Fahrt gewinnen und die Bürger in die Entscheidungsfindung einbeziehen.
Weitere Informationen rund um die Bürgerbeteiligung und ähnliche Projekte sind unter Netzwerk Bürgerbeteiligung zu finden.