Der Ausbruch der Vogelgrippe, der vor zwei Wochen im Augsburger Zoo festgestellt wurde, hat in Bayern zu einer erhöhten Alarmbereitschaft geführt. Laut br.de sind in einer Voliere mit Gänsen und Enten drei Vögel gestorben, während eine Ente die Infektion überlebt hat und sich nun in Quarantäne befindet. Die Situation ist für die Zoodirektorin Barbara Jantschke äußerst belastend, da insgesamt vier Vögel im Zoo Augsburg infiziert wurden.
Die Behörden und der Zoo arbeiten eng zusammen, um die Ausbreitung des hochansteckenden Virus H5N1, das als bekämpfungspflichtig gilt, einzudämmen. Zu den ergriffenen Maßnahmen zählen unter anderem Absperrungen, umfassende Tests der Vogelpopulationen und regelmäßige Desinfektionen. Besonders verunsichernd ist, dass Wildvögel als Überträger des Virus vermutet werden, was die Lage weiter kompliziert.
Maßnahmen zur Eindämmung
Die Situation im Zoo hat dazu geführt, dass Teilbereiche, einschließlich der Tropenhalle, für Besucher gesperrt wurden. Die Tierpfleger sind angehalten, Schutzanzüge und Handschuhe zu tragen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Trotz der erschwerten Bedingungen bleibt der Zoo für Besucher geöffnet, allerdings wurde der Kontakt zwischen den Besuchern und den Vögeln stark reguliert, um jegliche Risiken zu minimieren.
Bislang gab es seit Ende Dezember keine weiteren Infektionen im Zoo. Dennoch bleibt die Situation angespannt, da in ganz Bayern bereits sieben Ausbrüche in Betrieben und Wildgattern verzeichnet wurden. Insgesamt wurden 23 infizierte Wildvögel in verschiedenen Landkreisen, wie Altötting, Roth, Coburg und Aichach-Friedberg, festgestellt. Besonders alarmierend sind die 25 verendeten Hühner in Garmisch-Partenkirchen, sowie die Tötung von 17.000 Mastputen in einem Betrieb in Ansbach, wo eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern eingerichtet wurde.
Internationaler Kontext der Vogelgrippe
Die Vogelgrippe stellt nicht nur in Bayern, sondern weltweit eine ernsthafte Bedrohung für Wildvögel dar. Laut nabu.de führt die Krankheit zu erheblichen Verlusten bei verschiedenen Vogelarten, insbesondere bei koloniebrütenden Seevögeln. In Deutschland scheinen die H5N1-Ausbrüche seit Februar 2024 stark zurückgegangen zu sein, was in den letzten Jahren nicht der Fall war.
In den USA wurden seit Ende März 2024 erste Infektionen bei Milchviehjobs festgestellt, wobei die Symptome bei den betroffenen Personen mild waren. Während die Weltgesundheitsorganisation das Risiko für die Allgemeinbevölkerung als gering einschätzt, bleibt die Ausbreitung des Virus in der Vogelpopulation besorgniserregend. Eine Studienreihe hat zudem aufgezeigt, dass die Landschaftsdichte von Geflügelbetrieben eine maßgebliche Rolle bei der Verbreitung der Vogelgrippe spielt. Überraschenderweise scheint die Luftübertragung eine geringere Rolle zu spielen als bislang angenommen, wie agrarheute.com berichtet.
Insgesamt ist die Lage kritisch, aber durch die Zusammenarbeit der Zoos, Veterinärämter und Gesundheitsbehörden kann ein gewisser Schutz für die Vogelpopulationen gewährleistet werden. Experten wie der Infektiologe Christoph Spinner beruhigen die Bevölkerung, da bisher keine Mensch-zu-Mensch-Übertragungen festgestellt wurden und die Bevölkerung gut auf mögliche Risiken vorbereitet ist.