Die Lage im Donaumoos, dem größten Niedermoor Süddeutschlands, ist alarmierend. Die Interessengemeinschaft Schorner Röste – Zukunft Donaumoos setzt sich für die Zukunft dieser einzigartigen Landschaft ein, nachdem die anhaltende Entwässerung und intensive Nutzung des Moorkörpers bereits gravierende Folgen zeigen. Nach Angaben von Brennessel schrumpft der Moorboden jährlich um 1 bis 3 Zentimeter, was zu gefährlichen Moorstaubstürmen, steigenden CO2-Emissionen und einer zunehmenden Überflutungsgefahr führt.
Die langfristige Entwässerung hat irreversible Schäden verursacht, weswegen der obere Moorboden in weiten Teilen bereits stark zersetzt ist. Jährlich entweichen aus dem 12.000 Hektar großen Donaumoos rund 400.000 Tonnen Klimagase in die Atmosphäre. Besonders betroffen ist die Artenvielfalt, vor allem bei Wiesenbrütern wie dem Großen Brachvogel, deren Bestände stark rückläufig sind.
Dringende Maßnahmen gefordert
Ulrich Mayer hatte bereits im Jahr 2020 die Bayerische Staatskanzlei auf die Problematik hingewiesen. Jetzt wird eine rasche Umsetzung des Donaumoosentwicklungskonzepts gefordert. Dies umfasst die dringend notwendige Moorrenaturierung und die Schaffung feuchter Wiesenflächen. Die IG Schorner Röste hat sich zudem neu strukturiert und will in Kooperation mit regionalen Akteuren konkrete Maßnahmen einfordern und die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft intensivieren.
Unter dem neuen Führungsteam, bestehend aus Elisabeth Birkmeir, Jano Soos-Schupfner und Holger Geißel, plant die IG, aktiv zur Verbesserung der Klimaschutzmaßnahmen und zur Erhaltung der Biodiversität beizutragen. Fördermittel für den Klima- und Moorbodenschutz sind seit 2021 verfügbar, was die Möglichkeiten für eine wirksame Renaturierung verbessert.
Bedeutung der Moore für das Klima
Moore spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie riesige Mengen Kohlenstoff speichern. Laut das-wissen.de sind intakte Moore in der Lage, etwa ein Drittel aller Bodenkohlenstoffvorräte, die auf der Erde verfügbar sind, zu speichern, obwohl sie nur 3 % der Landfläche ausmachen. Die Bedeutung dieser Ökosysteme wird durch die Tatsache unterstrichen, dass sie zwischen 500 und 10.000 Tonnen Kohlenstoff pro Hektar speichern können, was immens höher ist als die Speicherkapazität tropischer oder gemäßigter Wälder.
Doch die Zerstörung dieser wertvollen Ökosysteme, verursacht durch Entwässerung für Landwirtschaft und Torfgewinnung, führt dazu, dass Moore mehr Kohlenstoff freisetzen als sie speichern. Ein weltweiter Verlust an Moorflächen von etwa 5.000 Hektar jährlich in Europa muss dringend gestoppt werden, um die Klimaziele nicht zu gefährden. Innovative Ansätze zur Renaturierung wie die Wiedervernässung und Paludikultur bieten nachhaltige Lösungen.
Die IG Schorner Röste ruft die Zivilgesellschaft zur aktiven Mitarbeit auf, um die Herausforderungen des Donaumoos gemeinsam anzugehen. Der Erhalt dieses Ökosystems ist nicht nur entscheidend für die regionalen Gegebenheiten, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf den Klimaschutz und die Biodiversität im globalen Kontext. Es ist Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen und die Zukunft des Donaumoos zu sichern.