Am 13. Januar 2025 wurden zwei gestohlene Lexus-Fahrzeuge aus Großbritannien im Landkreis Deggendorf, Deutschland, entdeckt. Laut einem Bericht von idowa, kontrollierten Schleierfahnder der Verkehrspolizei Deggendorf gegen 1:15 Uhr Fahrzeuge auf der Autobahn A3 in Fahrtrichtung Österreich. Bei dieser Kontrolle ignorierte ein Fahrer zunächst die Anweisung zur Anhaltung am Parkplatz Kronawitt, konnte jedoch später am Rastpark in Hengersberg gestoppt werden.
Die Kontrolle ergab, dass die Fahrzeugidentifikationsnummern (FIN) gefälscht waren und die Typenschilder nachträglich angebracht wurden. Bei beide Fahrzeuge handelte es sich um in Großbritannien als gestohlen gemeldete Fahrzeuge, die jeweils einen hohen fünfstelligen Eurowert hatten. Die beiden Fahrer, 34 und 40 Jahre alt und rumänischer Herkunft, wurden vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Deggendorf haben inzwischen die Ermittlungen übernommen, und es wurde Haftbefehl wegen banden- und gewerbsmäßiger Hehlerei gegen die beiden erlassen.
Ein Anstieg von Fahrzeugdiebstählen in Deutschland
Das Vorfall hebt eine alarmierende Entwicklung hervor: Der Anstieg der gestohlenen Personenkraftwagen in Deutschland. Im Jahr 2023 wurden 15.924 PKW als gestohlen gemeldet, ein Anstieg von etwa 9 % im Vergleich zu 2022, als es noch 14.615 waren. Besonders betroffen sind Fahrzeuge asiatischer Hersteller, darunter Modelle von Toyota, Hyundai und Kia. SUVs und Mittelklassewagen sind bevorzugte Ziele für Diebe, worauf die Fachpublikationen von autoran hinweisen.
Eine besondere Sorge sind moderne Fahrzeuge mit Keyless-Go-Systemen. Diese sind anfällig für Relay-Attacken, bei denen Funkverstärker eingesetzt werden, um Signale zu verlängern, was vor allem bei Luxus- und Mittelklassewagen relative Häufigkeit aufweist. Sicherheitsmaßnahmen wie GPS-Tracker haben sich als wirksam erwiesen, um gestohlene Fahrzeuge zu lokalisieren und die Diebstahlsrisiken zu verringern.
Globale Initiativen gegen Fahrzeugdiebstahl
Interpol spielt eine zentrale Rolle im globalen Kampf gegen Fahrzeugdiebstahl und unterstützt Mitgliedsländer bei der Bekämpfung krimineller Netzwerke. Die Stolen Motor Vehicle (SMV)-Datenbank von Interpol ist ein wichtiges Werkzeug in diesem Kampf und enthält über 12 Millionen Datensätze zu gestohlenen Fahrzeugen, Lastwagen, Motorrädern und anderen Fahrzeugtypen. Im Jahr 2023 ermöglichten die Datenbank und die Operationen von Interpol die Identifikation von etwa 226.000 gestohlenen Fahrzeugen, wie auf der offiziellen Webseite von Interpol vermerkt.
Die letzte INTERPOL Global Conference on Vehicle Crime fand im Mai 2023 in Lyon statt und behandelte Themen wie den illegalen Handel mit Fahrzeugen und deren Ersatzteilen. Hierbei wurden bedeutende Empfehlungen zur Aktualisierung nationaler Aufzeichnungen und zum Ausbau partnerschaftlicher Initiativen zur Bekämpfung dieser zunehmenden Bedrohung ausgesprochen.
Mit dem aktuellen Vorfall in Deggendorf wird deutlich, wie wichtig internationale Kooperation und präventive Maßnahmen im Kampf gegen Fahrzeugdiebstahl sind. Die fortwährende Entwicklung moderner Sicherheitslösungen wird in der kommenden Zeit eine entscheidende Rolle spielen, um die Wiederbeschaffungsquote gestohlener Fahrzeuge zu erhöhen und die immenser Bedrohung für die Fahrzeugbesitzer zu reduzieren.