Mohammad Akhtari, ein 17-jähriger Schüler aus Calw, hat das Stipendium „Talent im Land“ erhalten. Diese Auszeichnung wird an Schüler verliehen, die besondere Hürden überwinden müssen, um eine bessere Bildung zu erhalten. Schwarzwälder Bote berichtet, dass Akhtari einer von 55 Stipendiaten in Baden-Württemberg ist. Er besucht das Wirtschaftsgymnasium auf dem Wimberg, wo er im September mit dem Eingangsjahr begonnen hat und bald in die Kursstufe eintreten wird.
Das Stipendienprogramm „Talent im Land“, das 2003 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, fairere Bildungschancen zu schaffen. Es richtet sich an begabte Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft spezifische Schwierigkeiten im Bildungsweg überwinden müssen. Talent im Land erklärt, dass die Stipendiaten finanzielle Unterstützung, individuelle Beratung und ein umfangreiches Seminarprogramm erhalten, das dreimal jährlich stattfindet.
Förderung und Unterstützung
Das Programm bietet den Stipendiaten monatliche finanzielle Mittel sowie Zuschüsse für Klassenfahrten und Nachhilfe. Ein weiterer Bestandteil des Programms sind ein bis zwei Wochenend-Seminare pro Jahr, die Themen wie Rhetorik, Zeitmanagement und Studienorientierung abdecken. Ein besonderes Highlight sind die einwöchigen Sommerakademien für die Oberstufe, die den Schülern helfen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich auf das Abitur vorzubereiten.
Um weiterhin Schüler wie Akhtari zu unterstützen, findet die nächste Bewerbungsrunde für das Stipendium zwischen dem 1. Februar und 15. März statt. Seit 2019 wird das Programm von der Baden-Württemberg Stiftung sowie der Josef Wund Stiftung getragen, und über 850 Alumni haben bereits von der Initiative profitiert.
In einem weiteren Kontext ist hervorzuheben, dass viele junge Menschen, insbesondere aus nicht-akademischen Familien, oft keine Unterstützung und Orientierung bei der Wahl eines Studienortes oder -inhalts erhalten. RAG-Stiftung weist darauf hin, dass es Förderangebote gibt, die zwei Jahre vor dem Abitur beginnen und bis zum Ende des ersten Jahres an einer Hochschule oder während einer Ausbildung Unterstützung bieten.
Diese Programme fördern nicht nur die Chancengerechtigkeit, sondern helfen Jugendlichen, ihren Bildungsweg entsprechend ihren Interessen und Talenten zu finden. Bärbel Bergerhoff-Wodopia von der RAG-Stiftung betont die Bedeutung solcher Initiativen, da viele junge Menschen nach dem Wegfall traditioneller Industrien wie dem Steinkohlenbergbau vor dem Verlust wichtiger Bildungs- und Ausbildungschancen stehen.