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Montag, 13. Januar 2025

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Bauern in der Krise: Landwirtschaft fordert mutigen Neustart!

Die deutsche Landwirtschaft steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die erneut in den Fokus rücken, während sich die Landwirte auf die bevorstehende Agrarmesse Grüne Woche in Berlin vorbereiten. Diese Veranstaltung wird von einer angespannten Lage in der Branche und einem spürbaren Unmut über die aktuelle Politik begleitet. Vor einem Jahr erlebten die Bauern in Deutschland massive Proteste mit Traktoren, die auf die berechtigten Sorgen der Landwirte aufmerksam machten. Jetzt, während die Messe ansteht, ruft Bauernpräsident Joachim Rukwied zu einem Neustart in der Landwirtschaftspolitik auf, da die Branche weiterhin unter schwierigen Rahmenbedingungen leidet. Laut ZVW beschreibt Rukwied die Situation als einen „motorischen Stottern“, insbesondere in der Getreideproduktion.

Die Probleme sind vielfältig: In der Schweinehaltung sind die Preise rückläufig, obwohl der Sektor zuletzt positive Ergebnisse verzeichnet hatte. Gleichzeitig belastet der erhöhte Mindestlohn die arbeitsintensiven Kulturen wie Spargel und Erdbeeren schwer. Neben diesen wirtschaftlichen Herausforderungen wird der Milchsektor nur als Lichtblick angesehen. Die Gewinne der landwirtschaftlichen Betriebe sind im Wirtschaftsjahr 2023/24 auf durchschnittlich 77.500 Euro gesunken, was einem Rückgang von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Hohe Kosten für Energie, Pflanzenschutzmittel und Dünger setzen viele Höfe unter Druck.

Agrarmesse Grüne Woche und Proteste

Die Agrarmesse Grüne Woche eröffnet am Freitag und wird von rund 1.500 Ausstellern aus fast 60 Ländern begleitet. Die Delegation des Bundestagsausschusses für Ernährung und Landwirtschaft informierte sich bereits am 25. Januar 2024 über die aktuelle Lage in der Landwirtschaft während der Messe. Die Diskussionen um Nachhaltigkeit, Klimaschutz und regionale Lebensmittel bestimmen den Ton. Der Bundestagsabgeordnete Hermann Färber (CDU/CSU) hebt die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen Stadt- und Landbevölkerung hervor, während DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke ein differenziertes Wolfsmanagement fordert. Gegenwärtig wird ein „Kardinalfehler“ hinsichtlich der Abschaffung der Steuervergünstigungen für Agrardiesel diskutiert, der laut Rukwied dringend Rücknahme benötigt.

Die geplante Tierwohlabgabe und der CO2-Preis sorgen für zusätzliche Spannungen. Betriebe fühlen sich zunehmend unter Druck gesetzt, während die politische Unterstützung als unzureichend wahrgenommen wird. Der aktuelle Agrar-Konjunkturbarometer zeigt eine drastische Verschlechterung der Stimmung in der Branche, die deutlich macht, dass Landwirte die Politik in der Verantwortung sehen. Rukwied fordert ein stärkeres Engagement der Verbraucher beim Einkaufen und argumentiert für höhere Preise durch nachhaltige Arbeitsweisen, die Umweltschutz und Tierwohl berücksichtigen.

Ein Blick auf die Zukunft

Die Deutsche Landwirtschaft befindet sich nicht nur in einer wirtschaftlichen, sondern auch in einer ökologischen Krise. Nach Angaben des WWF haben seit 1991 etwa die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe aufgegeben. Die unfaire Vergabe von Fördermitteln gilt als ein zentraler Grund für diese Krise. Die Landwirtschaft trägt zudem zur Zerstörung der biologischen Vielfalt in Deutschland bei, die durch Überdüngung und intensive Bodenbewirtschaftung gefährdet ist. Überhöhte Nitratwerte an Grundwassermessstationen sind ein weiteres Warnsignal, das die drastischen Auswirkungen der derzeitigen Landwirtschaft auf die natürlichen Ressourcen und das Klima verdeutlicht.

Die anstehenden Wahlen könnten der Bauernschaft eine Chance auf grundlegende Reformen der Agrarpolitik bieten. Rukwied betont, dass die künftige Regierung nicht nur Stellschrauben anpassen, sondern die Denkweise in der Politik grundlegend ändern sollte. Die Forderung nach einem Ökolandbau-Anteil von 30 Prozent bis 2030 ist bislang weit vom Ziel entfernt, mit einem aktuellen Anteil von lediglich 11,4 Prozent. Nur durch klare politische Maßnahmen und ein Umdenken der Verbraucher kann die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland gesichert werden.

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